From: Thomas Lotz
Sent: Wednesday, April 06, 2011 2:18 AM
To: analle@0815.ru
Subject: I:FC- Rundbrief zu den Weltkriegvorbereitungen der NATO
-------- Original-Nachricht --------
Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
Von etlichen Beobachtern des Zeitgeschehens, wie etwa von dem bekannten englischen Historiker Eric Hobsbawm wird erwartet, dass infolge der ungelosten Finanz- und Weltwirtschaftskrise ein größerer Krieg wahrscheinlich ist; auch die Folgen der Weltwirtschaftskrise im vergangenen Jahrhundert konnten erst durch den 2.Weltkrieg überwunden werden. Hobsbawm vermutet, dass der Westen einen Krieg gegen China führen könnte. Eine andere Option ist jedoch nahe liegender. Bereits seit annähernd einem Jahrzehnt befasst sich das Pentagon mit Planungen und Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran. Dieser war ursprünglich vorgesehen für das Jahr 2006 bzw. 2007. Die Durchführung scheiterte am Widerstand des amerikanischen Militärs: viele Generäle drohten für diesen Fall ihren Rücktritt an: die Konsequenzen erschienen ihnen unüberschaubar und mit den Kapazitäten des Pentagon nicht beherrschbar, unter anderem wegen der an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit, dass auch der kaum befriedete Irak mit seiner pro-iranisch geführten Regierung damit wieder zum Kriegsgegner würde. Während die israelische Regierung auf einen solchen Angriff drängte, waren besonders die europäischen Regierungen mehr als skeptisch gegenüber einem solchen Vorhaben, auch wenn sie das amerikanische Vorgehen der Sanktionen gegenüber dem Iran unterstützten.
Die Kriegsunlust der Europäer
Ein Irankrieg entspricht zwar einerseits den Bemühungen des Westens, die Region der umfassendsten Erdöl- und Gasvorräte des Mittleren Ostens zu kontrollieren. Die Fehlschläge der Kriege im Irak und in Afghanistan lassen jedoch die Europäer daran zweifeln, dass ein Krieg gegen den Iran, der notwendigerweise sehr viel aufwendiger und mit weit größerem Einsatz geführt werden müsste, mit Erfolg geführt werden kann. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es in diesem Fall zu einer schweren Krise der Energieversorgung kommt, da zu den ersten Maßnahmen der Angegriffenen vermutlich die Sperrung des Golfs von Hormuz gehören würde, was die umfangreichen Erdöllieferungen aus dem persischen Golf blockieren würde. Ein massiver Ölpreis-Schock wäre die sichere Konsequenz. Zudem wäre ein Einverständnis Russlands mit einem solchen Krieg sehr fraglich. Ohne ein solches Einvernehmen jedoch wäre damit zu rechnen, dass die russische Regierung die umfangreichen Lieferungen an Erdöl und Gas, von denen besonders Deutschland abhängig ist, möglicherweise nach China umlenkt, das von einem solchen Krieg ebenfalls schwer betroffen wäre. Die Pipelines für entsprechende Lieferungen sind in den vergangenen Jahren bereits fertig gestellt worden. Zu einem solchen Notstand bei der Energieversorgung der europäischen Länder würde sich die Tatsache erschwerend ergänzen, dass die prosperierenden Geschäftsbeziehungen mit den asiatischen Ländern durch einen solchen Krieg ebenfalls vom Stillstand bedroht wären. Die Chance, die von deutschen Energiekonzernen, wie EON und BASF bereits sondiert worden war, von dem Iran Erdgas zu beziehen, wäre ebenfalls praktisch annulliert.
Die Koalition der Kriegsbefürworter und ihr Einfluss
Ungeachtet dieser schweren Vorbehalte und Hindernisse ist die Wahrscheinlichkeit solchen Krieg gegen den Iran, der insbesondere von der israelischen Regierung sowie von amerikanischen Neokonservativen und von den Konzernen der Rüstungs- und der Ölindustrie, die von dem massiven Preisanstieg profitieren würde, angestrebt wird, als erheblich einzuschätzen: die Vorbereitungen nicht nur auf militärischer Seite, sondern durch eine zunehmende Verschärfung des Sanktionsregimes, wie es ähnlich vor dem Krieg gegen den Irak betrieben worden war, sind fortgeschritten; zu den wichtigsten Verbündeten der an diesem Krieg Interessierten gehören - neben einer Vielzahl von "transatlantischen" Politikern in fast allen Parteien der europäischen Länder, Journalisten, wie der bekannte Hendryk M. Broder, Rechtspopulisten und vielen anderen besonders eine Anzahl führender und äußerst einflussreiche Medienkonzerne, die einen solchen Krieg befürworten. Zu den bekanntesten und einflussreichsten dieser Kriegsbefürworter zählen das Medienkonglomerat des Rupert Murdoch, stark vertreten unter anderem in den USA und England, in Frankreich die Medien des Rüstungskonzerns Dassault und in Deutschland der Axel-Springer-Konzern. Im Fall Murdochs und des Springerkonzerns ist die uneingeschränkte Loyalität zu den strategischen Zielen des Pentagon, der NATO und der Neokonservativen seit langer Zeit eine Selbstverständlichkeit, bei Springer fixiert im hauseigenen Redaktionsstatut. Sowohl Murdoch wie auch Springer-Chef Döpfner haben im vergangenen Jahr erklärt, dass sie eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den islamischen Kulturen für notwendig halten und befürworten den "clash of civilizations" von westlicher Seite zu führen und durchzusetzen. Die Konsequenz für diesen "clash of civilizations" war von dem durch die CIA beauftragten Autor Samuel Huntington in den 90er-Jahren verfasst worden. Der damalige CIA-Chef James Woolsey erklärte dazu, eine Gesellschaft, wie die USA, brauche zur Stabilisierung einen äußeren Feind; nachdem der Kalte Krieg beendet worden war, sei es adäquat, die islamischen Kulturen zum Feindbild zu erklären. Dieser Ausrichtung sind sowohl Murdoch wie auch der Springer-Konzern uneingeschränkt gefolgt. Auch Hendryk M.Broder schreibt entsprechend für das Springer-Blatt "Die Welt".
Die Medienmacht des Springer-Konzerns
Darüber hinaus gelang es dem Springerkonzern verschiedentlich politischen Einfluss durch die Promotion ausgesuchter Personalien zu gewinnen. Bekannt ist hier unter anderem der Fall des Rechtspopulisten Ronald Schill: dieser wurde systematisch durch die Blätter des Springer-Verlags mit vorteilhaften Erwähnungen und Kommentaren gehypet, bis er mit einem unerwartet hohem Stimmenanteil in das Hamburger Parlament einziehen und zusammen mit der CDU Ole von Beusts den rot-grünen Senat stürzen konnte. Der Einfluss des Springerkonzerns in der deutschen Politik kann dabei kaum überschätzt werden: Bundeskanzler Schroeder erklärte "Zum Regieren brauche ich BILD, BamS und Glotze" und Joschka Fischer bestätigte "Gegen die BILD-Zeitung kann man nicht regieren".
Für die Durchsetzung nennenswerter politischer Projekte verfügte der Springerkonzern über ein ähnlich durchschlagkräftiges Medienpotenzial, wie Murdoch mit Fox News oder der Londoner "Sun", die die Unterstützung des Irakkriegs in den USA und England sicherstellten. Als Vorläuferprojekt für den lange geplanten Irankrieg kann die NATO-Präsenz in Afghanistan gelten: die Militärpräsenz hier, im Irak aber auch mit den Stützpunkten in den Golf-Emiraten bieten eine vorteilhafte Basis zur Einkreisung des Iran. Zu den vorrangigen Aufgabenstellungen des Springerkonzerns, der als wichtigste publizistische Stütze der US-Interessen und der NATO in Deutschland anzusehen ist, gehörte es damit, den allgemeinen Unmut in der Bevölkerung über den Krieg am Hindukusch zu dämpfen und zu kontrollieren. Die machte Guttenberg zum natürlichen Protege des Konzerns, da sich dieser voll umfänglich und ohne Einschränkung für die US-Interessen einsetzte. Für den Pressekonzern ergab sich die Gelegenheit, eine wichtige, wenn nicht zentrale Figur auf dem politischen Schachbrett der bundesdeutschen Politik aufzubauen. Im Verlauf der entsprechend entfalteten Bemühungen gelang es, den Baron zum politischen Überflieger zu machen: er überrundete schließlich Kanzlerin Angela Merkel und insbesondere den Kontrahenten, Außenminister Guido Westerwelle. Die Auseinandersetzung mit dem Außenminister war insofern bedeutsam, als sich der herausnahm, der Durchsetzung der US- und NATO-Interessen Steine in den Weg zu legen: er widersetzte sich einer Aufstockung der deutschen Truppen am Hindukusch, wolle einen baldmöglichsten Abzugstermin und darüber hinaus die amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland entfernen. Dies mündete in eine Kampagne, aus der Westerwelle als Loser hervorging, dessen Demontage öffentlich vollzogen wurde, während Guttenberg Sympathiewerte erreichte, die es zur Selbstverständlichkeit machte, seine Kanzlerschaft als Option zu diskutieren.
Machtergreifung durch den Pressekonzern
Die Realisierung dieser Option der Besetzung des wichtigsten Staatsamtes durch den eigenen Schützling wäre für den Springerkonzern fraglos zur Krönung seiner Machtvollkommenheit gediehen: es kann als wahrscheinlich gelten, dass dieser Schachzug in kurzfristiger Reichweite umzusetzen war: Angela Merkel hatte in jüngerer Zeit bereits deutliche Spuren von Amtsmüdigkeit erkennen lassen, insbesondere infolge der gravierenden Umstände der Finanz- und Wirtschaftskrise. Damit kann es als nicht unwahrscheinlich gelten, dass ein Machtverlust der CDU in einem ihrer wichtigsten Stammländer, in Baden-Württemberg, der inzwischen als wahrscheinlich gelten kann, zum letzten Auslöser für einen solchen Schritt werden dürfte. Und fraglos verfügt der Pressekonzern mit seiner Medienmacht über geeignete Möglichkeiten, bei einem solchen Schritt, soweit erforderlich, "nachzuhelfen". Mangels einer passenden Alternative wäre Guttenberg als "beliebtester Politiker Deutschlands" für die Nachfolge prädestiniert. Dieser erwartbare Schachzug aus dem Hause Springer könnte damit global-geostrategische Wirkung zeigen: die Folgsamkeit des Barons gegenüber den US-/Nato-Interessen lässt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass eine amerikanische Entscheidung für einen Irankrieg bei ihm auf keinen Widerstand trifft. Dies wiederum hätte weit reichende Konsequenzen: eine positive Entscheidung der deutschen Regierung, der sich auch der, im Vergleich zu seinem Vorgänger Chirac US-freundliche - französische Staatschef Sarkozy anschließen würde, ließe die meisten europäischen Staaten im Kielwasser folgen. Im Unterschied zum Irakkrieg bestünde damit keine dubiose "Koalition der Willigen", sondern eine vollgültige europäisch-amerikanische Allianz, die ihr militärisches Gewicht in die Waagschale gegen den Iran werfen würde. Ein solches Potenzial dürfte auch die Vorbehalte der US-Militärs auflösen, da in diesem Fall die gesamte NATO, die über etwa 85% des weltweiten Rüstungspotenzials verfügt, in diesem gemeinsamen Boot der Kriegführung vereint ist. Dessen ungeachtet wäre die Wahrscheinlichkeit gering, dass auch diese militärisch mächtige Allianz einen Krieg gegen den Iran positiv entscheiden kann: bekannter Maßen wäre auch der Irak in diesen Krieg involviert, da die Schiiten im Land, führende Politiker eingeschlossen, enge Beziehungen zum Nachbarland unterhalten. Auch Afghanistan und Pakistan, in denen die Militäraktivitäten der USA und der NATO mit äußerstem Unmut verfolgt werden, wären mit großer Wahrscheinlichkeit involviert. Zu den weiteren mutmaßlich Beteiligten wären außer den arabischen Golfstaaten, Syrien, das freundschaftliche Beziehungen zum Iran unterhält, und der Libanon, in dem die schiitische Hisbollah im Kriegsfall von israelischer Seite als Kriegspartei betrachtet würde, zu rechnen. Insgesamt ergäbe sich damit ein Kriegsgebiet, das sich von den Grenzen Indiens und Chinas bis an das Mittelmeer erstreckt. Es soll hiermit nicht angenommen werden, dass ein Verteidigungsminister oder ggf. Kanzler Guttenberg selbstständig bewusst auf einen solchen, praktisch unüberschaubaren Krieg abzielt. Es ist anzunehmen, dass ihm von Seiten des Pentagon bzw. der NATO-Führung erklärt wird, eine Intervention zur Verhinderung einer atomaren Bewaffnung des Iran sei unumgänglich. Und es sei erforderlich, ein paar "chirurgische" Schläge dagegen auszuführen, mit höchstens einer geringen Zahl an Opfern.Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass jemand, der die Übersicht beim Erstellen der eigenen Dissertation offenbar vollständig verlieren konnte, strategische Zusammenhänge, ihre Weiterungen und Konsequenzen überblicken kann, dass also aus einer überschaubaren "Mission" mit einigen Tornados und Awacs der Bundesluftwaffe, der Ausführung einiger "chirurgischer Schläge" ein Krieg erwachsen kann, der kaum zurückbleibt hinter der Dimension etwa des zweiten Weltkriegs.
Warum Hobsbawm recht behalten könnte
Darüber hinaus zählt zu den - impliziten - Verbündeten des Iran auch die chinesische Regierung: ein Krieg gegen den Iran würde ihre Geschäfte, ihre Wirtschaftsbeziehungen und insbesondere ihre Energieversorgung, in der iranisches Erdöl und Erdgas eine ganz erhebliche Rolle spielt, äußerst empfindlich treffen. Dass diese Konsequenz auf amerikanischer Seite unbeabsichtigt ist, ist nicht anzunehmen: zuletzt bezeichnete unter anderem Außenministerin Condoleezza Rice China als den wichtigsten strategischen Gegner der USA. Sobald sich die Dynamik des im Raum stehenden Krieges entsprechend entwickelt hat, könnte entsprechend auch der Historiker Eric Hobsbawm Recht behalten, der erklärte: "Es wird Blut fließen, viel Blut." Dies hier in groben Zügen umrissene Projekt eines größeren Krieges, das mit der Unterstützung der weltweit einflussreichsten Medienmogule und Pressekonzerne rechnen kann, würde damit der Rüstungsindustrie, aber auch den großen Ölkonzernen nahezu unermessliche Gewinne bescheren. Darüber hinaus dürfte die hiermit verbundene umfassende Destruktivität anschließend eine perfekte Grundlage liefern für umsatzträchtige Wiederaufbaumaßnahmen. Gleichzeitig kann ein solcher Krieg die großen neuen Konkurrenten der USA in Ost- und Südasien durch die Abschnürung der Energieversorgung aus dem mittleren Osten mit ganz erheblichen Schwierigkeiten konfrontieren, die ihren Aufstieg bremsen oder womöglich zum Stillstand bringen.
Die Voraussetzung zur Umsetzung dieses viel versprechenden Projektes jedoch hätte ein gewisser aufstrebender Adelsspross aus Bayern zu liefern: die Kooperation der Bundesregierung und damit die hierdurch wahrscheinliche europaweite Beteiligung der EU-Staaten.
Dass dieser Herr aktuell in Schwierigkeiten bezüglich seiner Dissertation verwickelt ist, bedeutet damit eine missliebige Störung bei der Anbahnung des Projektes. Man hofft jedoch darauf, dass sich auch dies wieder gerade biegen lässt, dass es etwa der Presse des Springerkonzerns gelingt, schnellst möglichst Gras über diese Lästigkeiten wachsen zu lassen und dass die Dinge anschließend ihren erwünschten Fortgang nehmen können.
Betreff: | I:FC- Rundbrief zu den Weltkriegvorbereitungen der NATO |
---|---|
Datum: | Tue, 8 Mar 2011 09:00:21 +0100 |
Von: | Axel Kresser mailto:ifc-kresser@gmx.de |
An: | Axel Kresser mailto:ifc-kresser@gmx.de |
IVFC, Initiative: Fundamentales Christentum
auf Befehl unseres HERRN: Mt. 28, 18 – 20 und Mk. 16, 15 – 16
Koordinator: Axel Kresser, Berlin
Deutschland zahlt wegen Hitler für einen Krieg, den es nie gewollt hatte
I:FC- Rundbrief zu den Weltkriegvorbereitungen der NATO von Axel Kresser, 04.03.2011
Deutschland zahlt wegen Hitler für einen Krieg, den es nie gewollt hatte. Die BRD wird nicht müde allen Deutschen die Nazivergangenheit vorzuwerfen und das deutsche Volk in aller Welt wegen des II. Weltkrieges schlechtzumachen. Dieselbe BRD führt ganz „demokratisch“ ihren Krieg in Afghanistan usw. und steuert das deutsche Volk auf die entscheidende Eskalation des seit 1991 mit dem 1. NATO- Golfkrieg begonnenen III. Weltkrieg zu.
Die Deutschen von 1933 und 1939 lehnten damals einen neuen Krieg ab. Das tun die Deutschen heute mehrheitlich auch, aber sie wählen entweder Schwarze oder Rote mit Gelben und Grünen im Bündnis, das ist egal und damit wählen sie diesen Krieg.
Mir wurde eine erschütternde Rundschrift an die Fraktionen des Deutschen Bundestages zugesandt, über die ich alle I:FC- Rundbriefleser informieren möchte.
Axel Kresser
___________________________
Wolfgang Scheffelmeier Blomberg, den 01.03.11
Lilienweg 11 Tel. 05236/1549 ab 16 Uhr
32825 Blomberg E-mail: i.w.scheffelmeier@googlemail.de
An die Damen und Herren des Schreiben geht in UmlaufDeutschen Bundestages
Platz der Republik 1
11011 Berlin
E-Mail: alle-mdb-cdu-csu@bundestag.de, alle-mdb-fdp@bundestag.de, alle-mdb-spd@bundestag.de, alle-mdb-die-linke@bundestag.de, alle-mdb-gruene@bundestag.de,
Sollte eine Kanzlerin die nicht zwischen Fehler und Schuld unterscheiden kann, nicht auch zurück treten?
Nutze den Tag, möglichst wenig
leichtgläubig gegenüber dem folgenden!
Verhindert der Guttenberg-Crash einen größeren Krieg?
Brief von Kennern der Szene
Brief von Kennern der Szene
Von etlichen Beobachtern des Zeitgeschehens, wie etwa von dem bekannten englischen Historiker Eric Hobsbawm wird erwartet, dass infolge der ungelosten Finanz- und Weltwirtschaftskrise ein größerer Krieg wahrscheinlich ist; auch die Folgen der Weltwirtschaftskrise im vergangenen Jahrhundert konnten erst durch den 2.Weltkrieg überwunden werden. Hobsbawm vermutet, dass der Westen einen Krieg gegen China führen könnte. Eine andere Option ist jedoch nahe liegender. Bereits seit annähernd einem Jahrzehnt befasst sich das Pentagon mit Planungen und Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran. Dieser war ursprünglich vorgesehen für das Jahr 2006 bzw. 2007. Die Durchführung scheiterte am Widerstand des amerikanischen Militärs: viele Generäle drohten für diesen Fall ihren Rücktritt an: die Konsequenzen erschienen ihnen unüberschaubar und mit den Kapazitäten des Pentagon nicht beherrschbar, unter anderem wegen der an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit, dass auch der kaum befriedete Irak mit seiner pro-iranisch geführten Regierung damit wieder zum Kriegsgegner würde. Während die israelische Regierung auf einen solchen Angriff drängte, waren besonders die europäischen Regierungen mehr als skeptisch gegenüber einem solchen Vorhaben, auch wenn sie das amerikanische Vorgehen der Sanktionen gegenüber dem Iran unterstützten.
Die Kriegsunlust der Europäer
Ein Irankrieg entspricht zwar einerseits den Bemühungen des Westens, die Region der umfassendsten Erdöl- und Gasvorräte des Mittleren Ostens zu kontrollieren. Die Fehlschläge der Kriege im Irak und in Afghanistan lassen jedoch die Europäer daran zweifeln, dass ein Krieg gegen den Iran, der notwendigerweise sehr viel aufwendiger und mit weit größerem Einsatz geführt werden müsste, mit Erfolg geführt werden kann. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es in diesem Fall zu einer schweren Krise der Energieversorgung kommt, da zu den ersten Maßnahmen der Angegriffenen vermutlich die Sperrung des Golfs von Hormuz gehören würde, was die umfangreichen Erdöllieferungen aus dem persischen Golf blockieren würde. Ein massiver Ölpreis-Schock wäre die sichere Konsequenz. Zudem wäre ein Einverständnis Russlands mit einem solchen Krieg sehr fraglich. Ohne ein solches Einvernehmen jedoch wäre damit zu rechnen, dass die russische Regierung die umfangreichen Lieferungen an Erdöl und Gas, von denen besonders Deutschland abhängig ist, möglicherweise nach China umlenkt, das von einem solchen Krieg ebenfalls schwer betroffen wäre. Die Pipelines für entsprechende Lieferungen sind in den vergangenen Jahren bereits fertig gestellt worden. Zu einem solchen Notstand bei der Energieversorgung der europäischen Länder würde sich die Tatsache erschwerend ergänzen, dass die prosperierenden Geschäftsbeziehungen mit den asiatischen Ländern durch einen solchen Krieg ebenfalls vom Stillstand bedroht wären. Die Chance, die von deutschen Energiekonzernen, wie EON und BASF bereits sondiert worden war, von dem Iran Erdgas zu beziehen, wäre ebenfalls praktisch annulliert.
Die Koalition der Kriegsbefürworter und ihr Einfluss
Ungeachtet dieser schweren Vorbehalte und Hindernisse ist die Wahrscheinlichkeit solchen Krieg gegen den Iran, der insbesondere von der israelischen Regierung sowie von amerikanischen Neokonservativen und von den Konzernen der Rüstungs- und der Ölindustrie, die von dem massiven Preisanstieg profitieren würde, angestrebt wird, als erheblich einzuschätzen: die Vorbereitungen nicht nur auf militärischer Seite, sondern durch eine zunehmende Verschärfung des Sanktionsregimes, wie es ähnlich vor dem Krieg gegen den Irak betrieben worden war, sind fortgeschritten; zu den wichtigsten Verbündeten der an diesem Krieg Interessierten gehören - neben einer Vielzahl von "transatlantischen" Politikern in fast allen Parteien der europäischen Länder, Journalisten, wie der bekannte Hendryk M. Broder, Rechtspopulisten und vielen anderen besonders eine Anzahl führender und äußerst einflussreiche Medienkonzerne, die einen solchen Krieg befürworten. Zu den bekanntesten und einflussreichsten dieser Kriegsbefürworter zählen das Medienkonglomerat des Rupert Murdoch, stark vertreten unter anderem in den USA und England, in Frankreich die Medien des Rüstungskonzerns Dassault und in Deutschland der Axel-Springer-Konzern. Im Fall Murdochs und des Springerkonzerns ist die uneingeschränkte Loyalität zu den strategischen Zielen des Pentagon, der NATO und der Neokonservativen seit langer Zeit eine Selbstverständlichkeit, bei Springer fixiert im hauseigenen Redaktionsstatut. Sowohl Murdoch wie auch Springer-Chef Döpfner haben im vergangenen Jahr erklärt, dass sie eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den islamischen Kulturen für notwendig halten und befürworten den "clash of civilizations" von westlicher Seite zu führen und durchzusetzen. Die Konsequenz für diesen "clash of civilizations" war von dem durch die CIA beauftragten Autor Samuel Huntington in den 90er-Jahren verfasst worden. Der damalige CIA-Chef James Woolsey erklärte dazu, eine Gesellschaft, wie die USA, brauche zur Stabilisierung einen äußeren Feind; nachdem der Kalte Krieg beendet worden war, sei es adäquat, die islamischen Kulturen zum Feindbild zu erklären. Dieser Ausrichtung sind sowohl Murdoch wie auch der Springer-Konzern uneingeschränkt gefolgt. Auch Hendryk M.Broder schreibt entsprechend für das Springer-Blatt "Die Welt".
Die Medienmacht des Springer-Konzerns
Darüber hinaus gelang es dem Springerkonzern verschiedentlich politischen Einfluss durch die Promotion ausgesuchter Personalien zu gewinnen. Bekannt ist hier unter anderem der Fall des Rechtspopulisten Ronald Schill: dieser wurde systematisch durch die Blätter des Springer-Verlags mit vorteilhaften Erwähnungen und Kommentaren gehypet, bis er mit einem unerwartet hohem Stimmenanteil in das Hamburger Parlament einziehen und zusammen mit der CDU Ole von Beusts den rot-grünen Senat stürzen konnte. Der Einfluss des Springerkonzerns in der deutschen Politik kann dabei kaum überschätzt werden: Bundeskanzler Schroeder erklärte "Zum Regieren brauche ich BILD, BamS und Glotze" und Joschka Fischer bestätigte "Gegen die BILD-Zeitung kann man nicht regieren".
Für die Durchsetzung nennenswerter politischer Projekte verfügte der Springerkonzern über ein ähnlich durchschlagkräftiges Medienpotenzial, wie Murdoch mit Fox News oder der Londoner "Sun", die die Unterstützung des Irakkriegs in den USA und England sicherstellten. Als Vorläuferprojekt für den lange geplanten Irankrieg kann die NATO-Präsenz in Afghanistan gelten: die Militärpräsenz hier, im Irak aber auch mit den Stützpunkten in den Golf-Emiraten bieten eine vorteilhafte Basis zur Einkreisung des Iran. Zu den vorrangigen Aufgabenstellungen des Springerkonzerns, der als wichtigste publizistische Stütze der US-Interessen und der NATO in Deutschland anzusehen ist, gehörte es damit, den allgemeinen Unmut in der Bevölkerung über den Krieg am Hindukusch zu dämpfen und zu kontrollieren. Die machte Guttenberg zum natürlichen Protege des Konzerns, da sich dieser voll umfänglich und ohne Einschränkung für die US-Interessen einsetzte. Für den Pressekonzern ergab sich die Gelegenheit, eine wichtige, wenn nicht zentrale Figur auf dem politischen Schachbrett der bundesdeutschen Politik aufzubauen. Im Verlauf der entsprechend entfalteten Bemühungen gelang es, den Baron zum politischen Überflieger zu machen: er überrundete schließlich Kanzlerin Angela Merkel und insbesondere den Kontrahenten, Außenminister Guido Westerwelle. Die Auseinandersetzung mit dem Außenminister war insofern bedeutsam, als sich der herausnahm, der Durchsetzung der US- und NATO-Interessen Steine in den Weg zu legen: er widersetzte sich einer Aufstockung der deutschen Truppen am Hindukusch, wolle einen baldmöglichsten Abzugstermin und darüber hinaus die amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland entfernen. Dies mündete in eine Kampagne, aus der Westerwelle als Loser hervorging, dessen Demontage öffentlich vollzogen wurde, während Guttenberg Sympathiewerte erreichte, die es zur Selbstverständlichkeit machte, seine Kanzlerschaft als Option zu diskutieren.
Machtergreifung durch den Pressekonzern
Die Realisierung dieser Option der Besetzung des wichtigsten Staatsamtes durch den eigenen Schützling wäre für den Springerkonzern fraglos zur Krönung seiner Machtvollkommenheit gediehen: es kann als wahrscheinlich gelten, dass dieser Schachzug in kurzfristiger Reichweite umzusetzen war: Angela Merkel hatte in jüngerer Zeit bereits deutliche Spuren von Amtsmüdigkeit erkennen lassen, insbesondere infolge der gravierenden Umstände der Finanz- und Wirtschaftskrise. Damit kann es als nicht unwahrscheinlich gelten, dass ein Machtverlust der CDU in einem ihrer wichtigsten Stammländer, in Baden-Württemberg, der inzwischen als wahrscheinlich gelten kann, zum letzten Auslöser für einen solchen Schritt werden dürfte. Und fraglos verfügt der Pressekonzern mit seiner Medienmacht über geeignete Möglichkeiten, bei einem solchen Schritt, soweit erforderlich, "nachzuhelfen". Mangels einer passenden Alternative wäre Guttenberg als "beliebtester Politiker Deutschlands" für die Nachfolge prädestiniert. Dieser erwartbare Schachzug aus dem Hause Springer könnte damit global-geostrategische Wirkung zeigen: die Folgsamkeit des Barons gegenüber den US-/Nato-Interessen lässt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass eine amerikanische Entscheidung für einen Irankrieg bei ihm auf keinen Widerstand trifft. Dies wiederum hätte weit reichende Konsequenzen: eine positive Entscheidung der deutschen Regierung, der sich auch der, im Vergleich zu seinem Vorgänger Chirac US-freundliche - französische Staatschef Sarkozy anschließen würde, ließe die meisten europäischen Staaten im Kielwasser folgen. Im Unterschied zum Irakkrieg bestünde damit keine dubiose "Koalition der Willigen", sondern eine vollgültige europäisch-amerikanische Allianz, die ihr militärisches Gewicht in die Waagschale gegen den Iran werfen würde. Ein solches Potenzial dürfte auch die Vorbehalte der US-Militärs auflösen, da in diesem Fall die gesamte NATO, die über etwa 85% des weltweiten Rüstungspotenzials verfügt, in diesem gemeinsamen Boot der Kriegführung vereint ist. Dessen ungeachtet wäre die Wahrscheinlichkeit gering, dass auch diese militärisch mächtige Allianz einen Krieg gegen den Iran positiv entscheiden kann: bekannter Maßen wäre auch der Irak in diesen Krieg involviert, da die Schiiten im Land, führende Politiker eingeschlossen, enge Beziehungen zum Nachbarland unterhalten. Auch Afghanistan und Pakistan, in denen die Militäraktivitäten der USA und der NATO mit äußerstem Unmut verfolgt werden, wären mit großer Wahrscheinlichkeit involviert. Zu den weiteren mutmaßlich Beteiligten wären außer den arabischen Golfstaaten, Syrien, das freundschaftliche Beziehungen zum Iran unterhält, und der Libanon, in dem die schiitische Hisbollah im Kriegsfall von israelischer Seite als Kriegspartei betrachtet würde, zu rechnen. Insgesamt ergäbe sich damit ein Kriegsgebiet, das sich von den Grenzen Indiens und Chinas bis an das Mittelmeer erstreckt. Es soll hiermit nicht angenommen werden, dass ein Verteidigungsminister oder ggf. Kanzler Guttenberg selbstständig bewusst auf einen solchen, praktisch unüberschaubaren Krieg abzielt. Es ist anzunehmen, dass ihm von Seiten des Pentagon bzw. der NATO-Führung erklärt wird, eine Intervention zur Verhinderung einer atomaren Bewaffnung des Iran sei unumgänglich. Und es sei erforderlich, ein paar "chirurgische" Schläge dagegen auszuführen, mit höchstens einer geringen Zahl an Opfern.Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass jemand, der die Übersicht beim Erstellen der eigenen Dissertation offenbar vollständig verlieren konnte, strategische Zusammenhänge, ihre Weiterungen und Konsequenzen überblicken kann, dass also aus einer überschaubaren "Mission" mit einigen Tornados und Awacs der Bundesluftwaffe, der Ausführung einiger "chirurgischer Schläge" ein Krieg erwachsen kann, der kaum zurückbleibt hinter der Dimension etwa des zweiten Weltkriegs.
Warum Hobsbawm recht behalten könnte
Darüber hinaus zählt zu den - impliziten - Verbündeten des Iran auch die chinesische Regierung: ein Krieg gegen den Iran würde ihre Geschäfte, ihre Wirtschaftsbeziehungen und insbesondere ihre Energieversorgung, in der iranisches Erdöl und Erdgas eine ganz erhebliche Rolle spielt, äußerst empfindlich treffen. Dass diese Konsequenz auf amerikanischer Seite unbeabsichtigt ist, ist nicht anzunehmen: zuletzt bezeichnete unter anderem Außenministerin Condoleezza Rice China als den wichtigsten strategischen Gegner der USA. Sobald sich die Dynamik des im Raum stehenden Krieges entsprechend entwickelt hat, könnte entsprechend auch der Historiker Eric Hobsbawm Recht behalten, der erklärte: "Es wird Blut fließen, viel Blut." Dies hier in groben Zügen umrissene Projekt eines größeren Krieges, das mit der Unterstützung der weltweit einflussreichsten Medienmogule und Pressekonzerne rechnen kann, würde damit der Rüstungsindustrie, aber auch den großen Ölkonzernen nahezu unermessliche Gewinne bescheren. Darüber hinaus dürfte die hiermit verbundene umfassende Destruktivität anschließend eine perfekte Grundlage liefern für umsatzträchtige Wiederaufbaumaßnahmen. Gleichzeitig kann ein solcher Krieg die großen neuen Konkurrenten der USA in Ost- und Südasien durch die Abschnürung der Energieversorgung aus dem mittleren Osten mit ganz erheblichen Schwierigkeiten konfrontieren, die ihren Aufstieg bremsen oder womöglich zum Stillstand bringen.
Die Voraussetzung zur Umsetzung dieses viel versprechenden Projektes jedoch hätte ein gewisser aufstrebender Adelsspross aus Bayern zu liefern: die Kooperation der Bundesregierung und damit die hierdurch wahrscheinliche europaweite Beteiligung der EU-Staaten.
Dass dieser Herr aktuell in Schwierigkeiten bezüglich seiner Dissertation verwickelt ist, bedeutet damit eine missliebige Störung bei der Anbahnung des Projektes. Man hofft jedoch darauf, dass sich auch dies wieder gerade biegen lässt, dass es etwa der Presse des Springerkonzerns gelingt, schnellst möglichst Gras über diese Lästigkeiten wachsen zu lassen und dass die Dinge anschließend ihren erwünschten Fortgang nehmen können.
Ps: Magazin der SPIEGEL attackiert Boulevardblatt „Bild“
Der Spiegel Nr. 9/28.02.11,
siehe auch Lippesche Landeszeitung vom 1.03.11 Seite 3
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen