Donnerstag, 20. Januar 2011

ARGE StaSeVe: Menschenrechtslage in 70 Staaten analysiert - USA und EU-Länder blieben ausgespart

  erhalten von Peter Frühwald

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Arbeitsgemeinschaft

Staatliche Selbstverwaltungen

(ARGE StaSeVe)

Marcusgasse 6

04315 Leipzig



                                            Berlin, 20. Januar 2011

                                                            Nr.6/11

Pressemitteilung



Menschenrechtslage in 70 Staaten analysiert - USA und EU-Länder blieben 

ausgespart



Berlin. Die Menschenrechtslage im Zeitraum von März 2008 bis Februar 2010 in 70 

Staaten der Erde wurde im jüngsten derartigen Bericht der deutschen 

Bundesregierung analysiert und zusammengefasst. Die USA und sämtliche EU-Länder 

blieben allerdings ausgespart. Das ist eine Hauptkritik, die am Mittwochabend in 

Berlin bei der Diskussion des Berichts im Ausschuss für Menschenrechte und 

humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages geübt wurde. 

Nicht vor der eigenen Haustüre zu kehren und europäische Länder unerwähnt zu 

lassen, ist äußerst bedauerlich, erklärte der Vorsitzende des Gremiums, Tom 

Koenigs. Darüber hinaus gebe es erhebliche Defizite betreffs der Zeichnung und 

Ratifizierung diverser internationaler Abkommen und Resolutionen durch die 

Bundesregierung. Ein absolutes Rätsel sei es, dass die Konvention Nr. 169 der 

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bislang von der deutschen 

Bundesregierung nicht ratifiziert wurde. Er kenne keine Gründe dafür. Diese 

internationale Norm, die 1989 verabschiedet wurde und 1991 in Kraft trat, bietet 

bietet bislang als einzige den indigenen und in Stämmen lebenden Völkern 

rechtsverbindlichen Schutz und garantiert ihnen diverse Grundrechte.



Weitere bislang von der Bundesrepublik Deutschland nicht ratfifizierte 

Übereinkünfte nannte der Vorsitzende des Nürnberger Menschenrechtszentrums, Dr. 

Michael Krennerich. Dazu zählen die Revidierte Europäische Sozialcharta, das 

Protokoll Nr. 12 der Europäischen Menschenrechtskonvention, das Zusatzprotokoll 

des UN-Sozialpaktes und die UN-Wanderarbeiterkonvention. 



In die gleiche Kerbe schlug Günter Burkhardt von "Pro Asyl", der bundesweiten 

Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge: "Wenn wir weltweit für die Achtung der 

Menschenrechte eintreten und glaubwürdig sein wollen, müssen wir im eigenen Haus 

beginnen." Europa habe Vorbildfunktion für andere Staaten. Zu einem Raum der 

Freiheit, der Sicherheit und des Rechts gebe es keine Alternative. 

Warum der große weiße Fleck "Menschenrechtslage in den EU-Ländern" im neunten 

Menschenrechtsbericht der Bundesregierung - wie in seinen Vorgänger-Dokumenten - 

nach wie vor für Unverständnis und Irritation sorgt, konnten die anwesenden 

Vertreter der Bundesministerien nicht erklären. Auch der Menschenrechtsbeauftragte 

der Bundesregierung, Markus Löning, blieb die Antwort darauf schuldig. ++



weitere Informationen:

Peter Frühwald, tel. 0177 / 29 10 305, e-mail: bepefo@aol.com 

Matthias Günkel, tel. 0176 / 25 64 26 95, e-mail: cotta-magazin@gmx.dewww.selbstverwaltung-deutschland.de 

    



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