Montag, 24. September 2012

Rhein Zeitung - AZ: Neue Thorarolle für die jüdische Gemeinde in Bad Kreuznach

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Auszug:

Neue Thorarolle für die jüdische Gemeinde in Bad Kreuznach

20.09.2012 - BAD KREUZNACH
Von Fred Lex
THORAROLLE Jüdische Gemeinde nimmt neues, handgeschriebenes Exemplar feierlich in ihre Synagoge auf
Die neue Thorarolle für die jüdische Gemeinde in Bad Kreuznach ist fertiggestellt. Sie wird am Sonntag, 23. September, in einem Festakt geweiht und in die Synagoge an der Alzeyer Straße überführt. „Wir sind sehr glücklich“, freut sich Valeryan Ryvlin, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Bad Kreuznach/Birkenfeld. Die jüdische Gemeinschaft, die gleichzeitig das zehnjährige Bestehen der Synagoge und das Jubiläum der Wiederbelebung der Gemeinde vor 65 Jahren feiert, besitzt mit dem Erwerb der neuen Thorarolle wieder ein vollgültiges Dokument für die Verwendung im Gottesdienst. Die Aufnahme der neuen Thorarolle in den Thoraschrein soll würdig gefeiert werden, denn jede Thorarolle ist eine handgeschriebene Kopie der fünf Bücher Mose. Sie ist das heiligste Buch des Judentums.
Neue Rolle aus Jerusalem
Die drei bisher in Bad Kreuznach verfügbaren Exemplare entsprachen nicht mehr den hohen Qualitätsansprüchen. Eine der Rollen ist mehr als hundert Jahre alt. Sie wurde 1938 nach den Pogromen der Nazis vom damaligen Rabbiner Alfred Jacobs in die USA gebracht und kehrte erst im Mai 2010 nach Bad Kreuznach zurück. Sie, wie auch die anderen Exemplare, war für Gottesdienste nicht mehr geeignet, weil Schadstellen sichtbar wurden und sie damit nach jüdischem Verständnis nicht mehr koscher war. Die neue Rolle stamme aus Jerusalem, sei von einem geschulten Schreiber gemacht worden, berichtet Zweiter Vorsitzender Massoud Y. Gilardy: „Wir bekommen hier etwas Gutes“.
Thorarollen sind nicht nur kostbar, sie sind auch teuer. Der Herstellungspreis liegt zwischen 23 000 und 50 000 Euro. Für den Kauf der neuen Rolle musste auch die Bad Kreuznacher Gemeinde tief in die Tasche greifen, obwohl es, so Gilardy, gute Konditionen gegeben habe. Dennoch geht die Anschaffung einer Torahrolle an die Substanz einer Gemeinde. Sponsoren, die bei der Finanzierung helfen wollen, sind daher sehr willkommen.
Das minutiöse Kopieren einer Thorarolle, die exakt 304 805 Buchstaben enthält, ist ein Akt technischer und geistlicher Konzentration, eine Verbindung von Arbeit und Gebet. Die Schreibarbeit dauert ein Jahr. Der Text darf nur auf Pergament aus der Haut eines koscheren Tieres geschrieben werden, der geschulte Schreiber muss eine Schreib- oder Rohrfeder benutzen, die das Pergament nicht verletzen kann, ein Metallstift ist nicht zulässig.
Segensspruch beim Schreiben
Die Buchstaben werden in assyrischer Schrift geschrieben. Zahlreiche Gesetze definieren das genaue Aussehen jedes Buchstabens, und wenn auch nur ein Buchstabe fehlt oder verschmiert wird, ist die Thorarolle unbrauchbar. Daher kann nur ein ausgebildeter, frommer Thoraschreiber, Sofer genannt, das Werk beginnen. Der Namen Gottes muss beim Schreiben jeweils von einem Segensspruch begleitet werden.
Der Festakt am Sonntag dient nicht nur der Aufnahme der neuen Thorarolle, er soll auch an die Wurzeln der jüdischen Gemeinde in Bad Kreuznach erinnern, die nach der Vernichtung durch Nazigewalt vor 65 Jahren wiedererstanden ist.

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