nachfolgendes z. K. und zur Diskussion, vergleicht dies auch mit den Aussagen von Dr. Zeitlmair
www.maltadiscovery.org
Dr. Zeitmair spricht auch demnächst auf dieser Veranstaltung von alpenparlament.tv
http://hintergruende2012.blogspot.com/2011/02/ch-19-20-februar-2011.html
Dr. Zeitmair spricht auch demnächst auf dieser Veranstaltung von alpenparlament.tv
http://hintergruende2012.blogspot.com/2011/02/ch-19-20-februar-2011.html
den Text habe ich erhalten von Tina Wendt www.sv-dr.de
und ist auch auf Ihrer Blogspotseite veröffentlicht
siehe auch diesen Post hier zum ISIS Tempel Mainz:
http://hintergruende2012.blogspot.com/2011/02/isis-tempel-mainz.html
siehe auch diesen Post hier zum ISIS Tempel Mainz:
http://hintergruende2012.blogspot.com/2011/02/isis-tempel-mainz.html
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Ein Auszug einer wichtigen DURCHSAGE der höchsten Göttin ISCHTAR (ISIS) vom 08.09.2010
Ich, Ischtar, das erstgeborene Kind der Zeit, die Herrscherin über alle Wesen und die Göttin der Mutter Erde. Durch mich seid ihr entstanden, durch mich werdet ihr gehen, der Ablauf der Gezeiten wechselt von Epoche zu Epoche und doch bleibt alles im Kreis und ewiglich verschlossen. Durch die Dreifaltigkeit habe ich das Leben gegeben und durch den Tod erschaffe ich das neue Leben, ich Ischtar, Königin der Zeiten und der Elemente werde euch das Königreich auf Erden bescheren, sobald meine Kinder sich erkennen und ihren Platz unter der göttlichen Sonne Ischtars einnehmen. Zu meinen Ehren wurde der Tempel der Königin Isis errichtet und dieser Tempel ist der Tempel der Fruchtbarkeit dieser Erde. Heilich sei die Erde der Mutter, durch sie gebären wir die Kinder der Göttin. Wer sie entheiligt, der entbehrt sich des göttlichen Lichtes der heiligen Mutter Göttin. Auferstanden vom Grunde der Finsternis, herauf gestiegen vom Höllenschlund der Gefahren und der Angst, empor gestiegen in das Licht der Gottheit, um zu vereinen, was vereint werden muss. Die Gottheit der 13 Mächte verbindet sich im Tanze der Lilie. Feuer, Wasser, Erde und Luft bilden die Harmonie zwischen den Welten, welche durch Ischtar vereint werden. Schwarze Sonne vereint die goldene Sonne zum Ganzen und nur das Ganze wird die heilige Gottheit empor steigen lassen, auf das sie vernichten wird Ihre Widersacher bis zum letzten Zuge der Finsternis. Das Licht wird heimkommen über die in Leid geplagte Erdenwelt und wird das goldene Zeitalter der Ischtar am Himmel verkünden. Heilig sei das Licht Gottes, doch es ist in euch, ihr müsst es entflammen. Zu Ehren Ischtar wird die Gottheit sich vereinen und das Tor zum Licht wird ihre Pforten öffnen, heraus kommen werden Krieger der Lichts, bewaffnet mit unsichtbaren Waffen der Liebe, bereit zum Kampf gegen das Unheil, welches draußen wütet. Erst wenn alle Schlachten geschlagen und der Wind sich gen Osten dreht, so wird eine Zeit des goldenen Lichtes aufkommen und die Welt einhüllen für weitere 2 Tausend Jahre, bis die Himmelskraft ihre Vergebung zeigt und die gefallenen auferstehen lassen wird. Erst dann ist eine Einheit entstanden, die die nächsten Epochen siegreich das Himmelslicht verbreiten wird, bis das Dunkle in Ketten verbannt im tiefsten Grund der Erde herrscht. Dort hat es seine Gegenspieler und wird beschäftigt sein bis die alte Epoche wiederkehrt und das Spiel erneut zum Endkampf ansetzt. Die Polarität ist gewahrt und wird immer und immer wieder das Spiel neu entfachen, bis die Dunkelheit aufgibt und erkennt, daß sie immer nur verlieren wird, bis das Licht selber ins Dunkle einkehr sucht und gefunden hat. Erst dann wird der Kampf vorbei sein, aber bis dahin sind noch viele tausende von Leben zu leben und zu erkämpfen.
Kompletter TEIL:
Kompletter TEIL:
Aktuelle PROPHEZEIUNGEN und die Entwicklung des Menschen des goldenen Zeitalters
Durch die Veränderung der Zeit und der Geschehnisse auf der Erde, gibt es immer wieder Menschen, die wirkliche Zugänge zu anderen Dimensionen und Welten haben, so daß sie Vorhersagungen und Prophezeiungen empfangen können wie einst Nostradamus.
Das Leid, welches durch die Elite und deren Helfer auf Erden entsteht, lässt die Menschen immer mehr nach der Wahrheit suchen und nach der Gerechtigkeit. Sie sagen alle, wenn es doch wirklich einen GOTT gäbe, warum greift der nicht ein und hilft uns nicht?
Vielleicht hat bloß noch niemand erkannt und erkennen wollen, daß „Gott“ auch nur eine Seele ist und war und daher immer wieder als Mensch reinkaniert, siehe JESUS. Die Götterseelen werden immer wieder als Menschen unter den lebenden weilen und versuchen, durch IHRE Botschaften die Menschen aufzuwecken und ins Licht zu führen. Dieses gibt es seit Jahrtausenden, aber die wenigsten schenken dem Beachtung. Meist immer erst dann, wenn eine bereits bestehende und ausgesprochene Prophezeiung plötzlich eintritt und dann heißt es meistens: „Ach, DAS war doch nur ZUFALL!“ Der Mensch sucht für ALLES einen physischen Beweis, aber versteht nicht, daß manche Dinge nicht durch Materie beweisbar sind, denn Materie hat in der fünften Dimension keinen Bestand und keine Wichtigkeit mehr. WER ein Mal die fünfte Dimension kennen gelernt hat, der weiß, was wirklich mit diesen Worten gemeint ist. Die anderen, die es noch nicht kennen gelernt haben, werden ihr Leben lang nach physischen, greifbaren Beweisen für das „Übernatürliche“ (aus IHRER Sicht) suchen, aber eben durch das NICHT-VERSTEHEN nie finden und zum Schluss heißt es dann: Alles nur LÜGE, es gibt keine Welt, außer die Materielle, die sie eben nur kennen gelernt haben, da sie nie loslassen konnten, um die andere, wirklich existente WELT auch mal zu erleben. Und dieses Erleben hat nichts mit „Anfassen“ im herkömmlichen Sinne zu tun. Die „andere Welt“ besinnt sich mehr aufs FÜHLEN, EMPFINDEN, das einfache SEIN. In absoluter Zufriedenheit und Liebe, Glück und Verständnis. Dort gibt es keinen Neid oder Missgunst, denn das Materielle ist dort nicht von Bestand und wird auch nie gewollt sein. Dort ist man sich der Macht seiner Gedanken bewusst und geht mit seinen Gedanken den anderen MENSCHEN gegenüber mit Bedacht um, da sie wissen, daß jeder Gedanke manifestiert werden wird, wie im INNEN, so im Außen. Die Menschen haben leider bis heute nicht verstehen wollen, daß das Geld und der Wohlstand nicht das Ziel des Lebens ist und auch niemals sein kann, oder hat Geld schon mal einen wirklich kranken Menschen gesund gemacht oder WAHRE LIEBE gegeben? Nein, im Gegenteil. Für Geld ist das Wesen bereit, all dies sogar vorzutäuschen. Liebe gegen Geld. So einfach ist das Tauschgeschäft und damit meine ich nicht das Rotlicht Milieu. Sondern die Erwartung des Menschen für Geld wahre Emotionen seines Gegenübers zu erhalten. Weil sie denken, daß das Materielle ihnen genau diese Herzenswünsche erfüllen können. Aber wenn doch DAS HERZ einen Wunsch äußert, welches göttlicher Natur ist, wie kann dann ein Stück Papier aus Menschenhand geschaffen, diesen Wunsch nach echter Nähe und Liebe erfüllen?
Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, auch wenn immer wieder versucht wird, das Unmögliche durch Geld möglich zu machen. Das Gesetz der Resonanz wirkt auf allen Ebenen und genau dort muss der Mensch anfangen daran zu arbeiten. Er muss es verstehen können, denn OHNE Verstand wird eine Sache, die eigentlich so einfach ist, nie umgesetzt werden können. Die Psyche versucht zu analysieren und beginnt die rechte Gehirnhälfte auszuschalten, aber genau diese Gehirnhälfte würde dem Menschen den richtigen WEG zeigen, ohne dass er sich groß anstrengen bräuchte.
Das morphogenetische Feld gibt ohne Zeitverlust ständig IMPULSE an jedes WESEN ab, nur leider hat der Mensch verlernt, diese Impulse umzusetzen. Tiere reagieren da noch drauf, man nennt es den 7ten Sinn. Den haben aber alle Wesen auf der Welt, sie müssen sich nur wieder sensibilisieren. Dann können sie auch wieder miteinander interagieren.
Unsere Vorfahren wendeten die Telepathie schon vor tausenden von Jahren an und das über sehr weite Entfernungen. Der Mensch war sich seiner mentalen Kräfte bewusst und setzte sie auch ein, um das Überleben zu sichern. Ohne diese Fähigkeiten hätten die Zivilisationen damals nicht so viele „Wunder“ erbracht, die die heutigen Wissenschaftler leider immer noch falsch deuten, da sie den Ursprung des Menschen dem Affen zuordnen und dieses ist eine absolute Verdummungstheorie. Die mentalen Kräfte halfen den Menschen sich von A nach B zu bewegen, ohne großen Aufwand. Man konnte sich über hunderte von Kilometern mental unterhalten und Angriffe wurden durch genau diese mentalen Kräfte abgewehrt. Setze man diese Kräfte aber nur zum eigenen Vorteil ein, so verschwanden sie nach und nach, da das Gesetz der Natur ein Egohandeln nicht erduldet und dementsprechend darauf reagiert. Das leben bedeutet im wahrsten Sinne den DIENST am ANDEREN und nicht der DIENST für sich SELBER. Daran ist fast alles gescheitert und die Menschen verloren ihre mentalen Fähigkeiten, die heute noch verkümmert anwendbar sind, aber nur bei wenigen Wesen.
Viele arbeiten akribisch darauf hin, diese Fähigkeiten wieder zu aktivieren, um sie für gewisse Zwecke einsetzen zu können. Und genau da ist der Knackpunkt. Dadurch erlangen sie nur Halbwissen, weil das Naturgesetz es nicht gestattet, solche starken Kräfte zum Eigennutz zu aktivieren. Diese Kräfte kann ein Mensch nur dann voll entwickeln, wenn er sie zum Wohle und Schutze des Volkes, also für seine Mitmenschen ausrichtet. Beginnt die Ausrichtung zur persönlichen Bereicherung, verkümmern diese Fähigkeiten sofort wieder oder werden sogar schädlich für den Ausführenden, da alles, was er aussendet, auf ihn zurück kommt, und das noch mal in verstärkter Form. Wie so etwas enden kann, das habe ich schon oftmals in meinem Umfeld erlebt. Menschen müssen einem nur etwas SCHLECHTES wünschen und schon passiert ihnen genau DAS, was sie anderen oder vielleicht mir gewünscht haben. Ich muss dazu erklären, jeder Mensch hat auch die Fähigkeit einen Schutz um sich zu legen, den die Angriffe immer direkt zum Absender zurück führen. Dieses ist eine alte Schutztradition, die schon von Schamanen praktiziert wurde. Eine Anleitung dazu gibt es in einem anderen Buch, wo es nur um Schutzpraktiken geht. Denn diese Ausführungen würden zu lang sein und das eigentliche Thema überlappen.
Die Hellsichtigkeit der mentalen Fähigkeiten ist eben auch nur eine Fähigkeit von vielen, aber die Menschen haben noch nicht die geistige Reife, um ALLE Fähigkeiten auf einmal freischalten zu können und dies ist auch noch gar nicht gewünscht, da sie sogar UNHEIL mit ihrer neu gewonnenen Kraft anstellen könnten, vielleicht sogar unbeabsichtigt oder eben mit vollem Bewusstsein.
Erst muss der Mensch lernen, den freien Willen zu achten und erst dann wird er anfangen können, seine mentalen Kräfte zu SCHULEN. Ja, man muss diese schulen, indem man die dafür vorgesehenen Ausrichtungen im Emotional-Körper trainiert, immer wieder neu, bis eine Reinheit im Emotional-Körper vorherrscht, die das EGO unterdrücken kann. KANN, nicht muss. Jeder Charakter ist anders beseelt, es kommt immer auf den einzelnen Entwicklungsstand des jenigen an.
Ist aber erst einmal eine Fähigkeit aktiviert und wird ethisch sauber gehalten, so können diese Durchsagen, also die Prophezeiungen wirklichen und wahren Einfluss aufs Weltgeschehen nehmen. WENN Sie nicht Egoüberlastet sind, sondern reine Durchsagen von OBEN darstellen.
Dieses muss immer wieder an sich selber überprüft werden, denn die eigenen Gedanken können schnell mal eine Durchsage verändern, so daß der Sinn plötzlich ein anderer ist, als eigentlich vorgesehen.
Wenn man sich mit Männern oder Frauen unterhält, die schon lange medial arbeiten, dann stellt man immer das Gleiche fest, sie haben alle einen harten Weg der Selbsterkenntnis gehabt, um ihr Ego abzubauen. Dieses gehört zur Entwicklung, um zum „MENSCH zu WERDEN“, nun mal dazu. Der Weg kann steinig und hart sein und ich weiß von mir selber, daß man oft versucht hat, den Weg zu wechseln, um den Prüfungen zu entweichen, aber diese holen einen ständig wieder ein, man kann seinem Schicksal nicht entweichen, vielleicht für einen kurzen Moment, aber nicht auf Dauer und somit wird man immer wieder auf seinen Lernweg zurück geführt. Bis man eben seine Lebensaufgabe erkennt und umsetzt. Jede Seele hat sich vor ihrer Geburt ihre Aufgabe genau ausgesucht und wird immer versuchen, dem Seelenziel zu folgen, nur ist der Schleier des Vergessens nach der Geburt herab gelassen worden und man kann sich an die Aufgabe nicht mehr erinnern. Diese Erinnerung kommt aber dann beim älter werden durch leichte Impulse, man muss diese erkennen lernen und auch lernen, diesen Impulsen zu folgen. Dann ist die Seele auf ihrem geschützten WEG und kann ungehindert an ihrer Aufgabe arbeiten, unter göttlichem Schutz.
Die Zeit, in der wir momentan leben, ist die Endzeit des dunklen Zeitalters, der Übergang ins Wassermannzeitalter hat bereits begonnen und wir nähern uns dem GOLDENEN Zeitalter. Dieses Wissen ist in jeder Seele verankert. Keine kann dieses Wissen leugnen, nur das Ego kann es.
Durch Zeiten des Unheils, wie wir es seit Jahren ertragen mussten, haben sich die wahren Lichtseelen zusammen gefunden und beginnen sich zu bündeln. Die Hierarchie der Götterseelen ist heute bereits komplett auf Erden inkarniert. Sie sind alle unter uns und haben ihre Aufgabe längst erkannt. Sie treffen sich im Geheimen, um die Weltveränderung einzuleiten, damit das Dunkle besieget werden kann und das wird geschehen, schon bald.
Die 13 Urgötter sind es, die immer wieder die Weltveränderung zum GUTEN einleiten. Ja, genau, es ist nicht EIN GOTT, es sind mehrere Götter, die einmal diese Welt erschaffen haben und die höchste Form der Gottheit ist weiblich und nicht wie von der Kirche dargestellt, männlich! Dieses wird uns seit Jahrtausenden verheimlicht, damit der Mensch nicht hinter die Wahrheit kommt. Die höchste Gottheit ist die Muttergöttin, bekannt als Sonnengöttin, Liebesgöttin, Dreifaltigkeit, Aphrodite, Freya, Isis, Ischtar…Sie hatte so viele Namen. Aber sie war das Höchste, das erstgeborene KIND der ZEIT. Im Buche ILU, 4000 v. Ch. steht alles geschrieben, was man heute noch an Wahrheit finden kann, denn fast alles wurde restlos vernichtet, um die Menschen durch RELIGIONEN zu ENT-ZWEIEN. Religionen dienen nur der Trennung und der Gewaltenführung. Der Papst ist so gesehen der Vertreter des Teufels und nichts anderes, man erkenne ihn an seinem Kreuz. DAS angebliche Christuskreuz, wie von den Kirchen verwendet, ist DAS UNGLEICH-schenklige Kreuz, welches von den Juden verwendet wird, die ihren GOTT El- Shadei anbeten und auf den Talmud schwören. Oder warum hat man Jesus an dieses Kreuz genagelt? Es war IHR Kreuz, das Kreuz der Juden, aber nicht das Kreuz der wahren Christen, denn dieses ist das EISERNE KREUZ. DAS GLEICH-schenklige. Wie die Bundeswehr es heute auch noch verwendet. Auf der alten deutschen Reichsflagge kannte man es unter der Bezeichnung Gösch. Dieses Kreuz ist das wahre universale Kreuz der höchsten Gottheiten und daher hat es eine sehr große Schutzmacht und wird von den Juden nicht gerne gesehen.
Die Wahrheit hinter der BIBEL ist zumindest die Editierung bereits kurz nach Ihrer Entstehung. Das Alte Testament wurde von den Juden so bearbeitet, daß es für UNS kaum noch Wahrheit wieder spiegelt. Das Neue Testament beinhaltet immer noch Wahrhaftigkeiten, die den Weg des Endziels ankündigen, auf dem wir uns gerade befinden. Schon im neuen Testament sagte Jesus, hier frei übersetzt, daß der Jude seinen Platz unter Gottes Sonne verlieren wird für das WAHRE auserwählte Volk, das Volk vom Mitternachtsberg. UND DAS ist der DEUTSCHE. Nun kann sich jeder vorstellen, WARUM die Juden UNS DEUTSCHE weg haben wollen, damit sie ihren ergaunerten Platz unter Gottes Sonne nicht verlieren müssen, denn das wird auf jeden Fall passieren. Das Schicksal der Welt ist nicht mehr zu wenden. Der Krug des Wassermanns wurde bereits geöffnet und heraus sprudelt sein unendliches Wissen der Wahrheit und des Lichtes. Öffnet euch für dieses Wissen und ihr werdet euren Weg erkennen. Das Licht des Wassermanns wird euch durchfluten, wenn ihr ihm euch öffnet und es zu lasst. Dann seid ihr bereit für den Kampf des Lichtes gegen die Dunkelheit und gegen IHRE Angriffe göttlich geschützt.
Der Kreis der 13 Götter hat sich gebildet, er arbeitet Tag und Nacht am Endziel, zusammen mit unseren RD`s. Der Weg ist nicht mehr weit, die Vorhersagen unseres Mediums zeigt ganz deutlich, WAS bald passieren wird. Dieses Medium hat Zugriff auf die Akasha-Chronik und auf die Matrix der Dimensionen und gibt zeitnahe Informationen. Diese decken sich mit den Angaben von Nostradamus und zeigen ähnliche Ansätze anderer großer Propheten. Natürlich kann keiner eine Garantie für jede Durchsage geben, denn jeden Tag kann sich durch das Massenbewusstsein das Weltgeschehen verändern und es beschleunigen oder aber auch zurück werfen. Je nach dem, was auf der Welt gerade passiert. Aber die Grundsätze der Durchsagen stimmen meist immer und haben Wahrheitscharakter. Das erkennt man, wenn man alle Durchgaben miteinander vergleicht und die Basisthemen heraus sucht und parallel zueinander stellt.
Auf diese Art überprüfen wir die Durchsagen unseres Mediums und können sie dann auch guten Gewissens veröffentlichen. Sollte etwas nicht Deckungsgleich sein mit dem Kommenden, so liegt es wie bereits am Erklärten. Dann hat das Massenbewusstsein sich nach der Durchsage bereits verändert und beginnt neue Schritte der Entwicklung. Aber dann entstehen wieder durch die Veränderung neue Durchgaben, die eben genau diese Veränderung dann erwähnen, so schließt sich dann der Kreis und alles bleibt in der Wahrheit.
Ein kleiner Auszug unserer Prophezeiungen werden wir hier schon mal veröffentlichen, aber nur einen kleinen Auszug, haben Sie bitte Verständnis dafür, daß auch diese Arbeit Zeitintensiv ist und wir auch nicht von Luft und Liebe leben können, solange die Hochfinanz hier noch das Sagen hat. Leider. Die ganzen Prophezeiungen können aber gerne per E-BOOK bei uns gegen einen kleinen Kostenaufwand per Download erworben werden. Wir wollen keine Reichtümer erwirtschaften, das Gesetz des Universums bedeutet: Geben und Nehmen-es muss immer ein Ausgleich entstehen, damit das Gleichgewicht nicht gestört wird und so sehen wir das auch momentan. Denn anders können wir zurzeit auch nicht arbeiten. Das Naturgesetz muss beachtet werden.
Ein Auszug einer wichtigen DURCHSAGE der höchsten Göttin ISCHTAR (ISIS) vom 08.09.2010
Ich, Ischtar, das erstgeborene Kind der Zeit, die Herrscherin über alle Wesen und die Göttin der Mutter Erde. Durch mich seid ihr entstanden, durch mich werdet ihr gehen, der Ablauf der Gezeiten wechselt von Epoche zu Epoche und doch bleibt alles im Kreis und ewiglich verschlossen. Durch die Dreifaltigkeit habe ich das Leben gegeben und durch den Tod erschaffe ich das neue Leben, ich Ischtar, Königin der Zeiten und der Elemente werde euch das Königreich auf Erden bescheren, sobald meine Kinder sich erkennen und ihren Platz unter der göttlichen Sonne Ischtars einnehmen. Zu meinen Ehren wurde der Tempel der Königin Isis errichtet und dieser Tempel ist der Tempel der Fruchtbarkeit dieser Erde. Heilich sei die Erde der Mutter, durch sie gebären wir die Kinder der Göttin. Wer sie entheiligt, der entbehrt sich des göttlichen Lichtes der heiligen Mutter Göttin. Auferstanden vom Grunde der Finsternis, herauf gestiegen vom Höllenschlund der Gefahren und der Angst, empor gestiegen in das Licht der Gottheit, um zu vereinen, was vereint werden muss. Die Gottheit der 13 Mächte verbindet sich im Tanze der Lilie. Feuer, Wasser, Erde und Luft bilden die Harmonie zwischen den Welten, welche durch Ischtar vereint werden. Schwarze Sonne vereint die goldene Sonne zum Ganzen und nur das Ganze wird die heilige Gottheit empor steigen lassen, auf das sie vernichten wird Ihre Widersacher bis zum letzten Zuge der Finsternis. Das Licht wird heimkommen über die in Leid geplagte Erdenwelt und wird das goldene Zeitalter der Ischtar am Himmel verkünden. Heilig sei das Licht Gottes, doch es ist in euch, ihr müsst es entflammen. Zu Ehren Ischtar wird die Gottheit sich vereinen und das Tor zum Licht wird ihre Pforten öffnen, heraus kommen werden Krieger der Lichts, bewaffnet mit unsichtbaren Waffen der Liebe, bereit zum Kampf gegen das Unheil, welches draußen wütet. Erst wenn alle Schlachten geschlagen und der Wind sich gen Osten dreht, so wird eine Zeit des goldenen Lichtes aufkommen und die Welt einhüllen für weitere 2 Tausend Jahre, bis die Himmelskraft ihre Vergebung zeigt und die gefallenen auferstehen lassen wird. Erst dann ist eine Einheit entstanden, die die nächsten Epochen siegreich das Himmelslicht verbreiten wird, bis das Dunkle in Ketten verbannt im tiefsten Grund der Erde herrscht. Dort hat es seine Gegenspieler und wird beschäftigt sein bis die alte Epoche wiederkehrt und das Spiel erneut zum Endkampf ansetzt. Die Polarität ist gewahrt und wird immer und immer wieder das Spiel neu entfachen, bis die Dunkelheit aufgibt und erkennt, daß sie immer nur verlieren wird, bis das Licht selber ins Dunkle einkehr sucht und gefunden hat. Erst dann wird der Kampf vorbei sein, aber bis dahin sind noch viele tausende von Leben zu leben und zu erkämpfen.
Anhand solcher Durchgaben kann man eine Entwicklung erkennen, die für die ganze Menschheit gilt und getan werden muss zum Wohle aller Lebewesen auf Terra.
Sobald die Glocke dreimal erklingt und ihre Kraft, in Liebe fürs Volk, durch alle Dimensionen leiten wird, so wird der Sargon auferstehen….
Das Erklingen der Glocke ist eingeleitet worden……..
Der Polsprung wurde nun aktiviert…… Israel stand in Flammen…….
Das Hochwasser zeigt sich weltweit und TERRA beginnt IHRE Reinigung!
Jede Lichtseele spürt nun die Veränderung und den Aufstieg. Sie erkennt die Schwingungsanhebung und stellt sich darauf ein. Sie manifestiert ihr Glück durch positives Gedankengut und erfreut sich über die Schnelligkeit der Manifestierung. Sie nimmt an und gibt weiter, sie vergibt und vergisst, was man ihr antat und erfreut sich am Licht des Höchsten…..
Wir werden sie alle an IHREN Taten erkennen und trotzdem VERGEBEN, weil das Licht nur die Barmherzigkeit kennt und keinen Hass oder Zerstörung….
Die Lüge der WELT wird nun aufgedeckt und die Erschaffer werden sich nicht mehr verstecken können, weil das Licht sie längst enttarnt hat…
23 Tage der ISAIS erster TEIL
Vorwort des Verlegers
An dieser Stelle meldet sich einmal - was eher unüblich ist - der Verleger zu Wort.
Er darf Sie an dieser Stelle zum Erwerb dieses Buches sehr herzlich beglückwünschen.
Beglückwünschen dazu, dass Sie auch zu jenen zählen mögen, denen
das Schicksal unseres Volkes - und mit ihm das Schicksal der ganzen Welt - nicht
gleich gültig zu sein scheint.
Der mutige Autor dieses Werkes, der nur durch puren Zufall (oder Fügung?) mit
uns in Verbindung kam, kann mit seinem vorliegenden Buch einem Patrioten* nur
aus der Seele sprechen. Er geht in seinem Manuskript auf die nordischen
Überlieferungen ein, auf Sagen und Mythen, deren Wahrheitsgehalt naturgemäß
auch niemand nachweisen kann.
Es ist schon etwas seltsam für einen Verleger, der sich auch sehr gerne als
Lektor zu betätigen weiß, sich in das Nordische zu versetzen. Zu sehr ist unser
Gesichtskreis von dem allumfassenden Diktat des jüdischen - pardon: aramäischen -
Jesus gefangen. Es ist kaum möglich in unserem Weltkreis daraus auszubrechen.
Der Autor verbindet meisterhaft nordisches Gedankengut mit den Glaubensdogmen
der Levante.
Bewundernswert ist auch, wie dieser Verfasser in seinem Werk die Sache beim
Namen nennt, ohne auch nur im Geringsten den selbsternannten Wächtern und den
uns überwachenden Inquisitoren einen Anhalt zu bieten, eventuell
gewaltverherrlichende, verfassungswidrige oder sonstige abartige Inhalte darin zu
finden. Selbstverständlich weiß niemand, was noch auf uns zukommt. Vielleicht
dürfen Verlage in Zukunft keine Publikationen mehr in schwarzer Schrift
herausbringen. Vielleicht muss dann rot oder blau gedruckt werden. Wer weiß das
schon?
Um die Kosten für dieses Buch für jeden erschwinglich zu halten, sahen wir uns
gezwungen, den Text in einem verhältnismäßig kleinen - und dennoch gut lesbaren -
Schriftgrad (10 Punkt) herauszubringen. Denn jede Seite mehr steigert den Preis.
Vielleicht erreichen wir mit diesen Worten, mit diesem Buch weitere Autoren, die
sich mit interessanten — auch wagemutigen — Themen an uns wenden möchten.
Selbst verständlich werden alle Texte sehr sorgfältig geprüft. Schicken Sie uns hierzu
ihre Textdatei einfach auf einer Diskette. Und dann wird man sehen.
* Patriot ist ein gängiges Wort auf der ganzen Welt, nur bei uns haftet ihm der
Geruch der Fäulnis an und ist somit verdächtig.
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1. Kapitel
Der lang gezogene Tunnel machte eine Rechtsbiegung und mündete in eine
finstere, abgelegene Höhle. An ihrem äußersten Ende, wo die schwarzgrauen Felsen
an einer kahlen Wand endeten, befand sich eine gedrungene Tür. Die vier jungen
Männer traten, einer nach dem anderen, durch den niedrigen Durchgang und setzten
sich an den halbrunden Tisch im düsteren Versammlungsraum. An der nackten
Wand saß eine zusammengesunkene Gestalt und starrte gedankenverloren ins
lodernde Kaminfeuer. Die züngelnden Flammen zauberten bizarre Schattengebilde
an die steinernen Wände.
Noch immer sagten die vier Männer nichts und nach einigen Minuten erhob sich
die Gestalt und trat in die von den Rammen erleuchtete Mitte des Raumes.
„Was ist geschehen, Arne?“, fragte einer der Männer mit gespannter Erregung in
der Stimme.
Arne trat dichter an den Tisch und sagte geheimnisvoll: „Es ist soweit - sie ist
gefunden!“
Die vier zuckten merklich zusammen und mit einem Mal änderte sich die
Stimmung im Raum von unerträglicher Spannung hin zur Euphorie. Die Männer
hatten sich sehr gut im Griff, aber Arne entging nicht das abenteuerliche Aufblitzen in
ihren Augen. Ein Lächeln überzog sein altes, von Tausenden feiner Fältchen
bedecktes Gesicht. Obwohl er schon die 90 überschritten hatte, war er kräftiger und
trat selbst sicherer und ehrlicher auf als viele der Jüngeren. Sein stolzes Haupt trug
schneeweißes Haar, hoch und aufrecht war seine hagere Gestalt. In der Kolonie gab
es die Redewendung, dass er wohl nie richtig alt werden würde, ohne seine Aufgabe
beendet zu haben.
Arne trat etwas zur Seite und blickte dem links sitzenden der vier in die Augen.
„Heimdall, du bist das Licht unserer Kolonie, du bist auserwählt, die Aufgabe zu
vollenden. Von Kindheit an wurdest du für diese Aufgabe vorbereitet, hast das
Kämpfen und das Siegen gelernt für den letzten Tag und nun kann ich dir sagen: Der
Tag ist nicht mehr fern.“
Der Angesprochene erhob sich ergriffen. Obwohl Arne schon eine imposante
Erscheinung war, überragte ihn Heimdall sogar noch — und er war jung, stark und
hatte strahlend blaue Augen unter seinem blonden Haarschopf.
„Heimdall, du wirst der Anführer sein für die Gruppe, du wirst sie in die ferne,
lichte Heimat führen, die ihr noch nie erblickt habt und du wirst der Reiter sein, der zu
den Menschen reitet und ihnen das Wissen bringt für das neue Zeitalter! 67 Jahre ist
es her dass unser Volk im Kriege unterlag, 67 Jahre ist es her, dass ich, wie
befohlen, dieses Versteck aufsuchte und diese Kolonie gründete auf dass unser Volk
nicht untergehe, und 67 Jahre lang habe ich auf den Tag gewartet, auf dass das
neue Zeitalter anbräche und ich eine Gruppe junger Kämpfer in die alte Heimat
schicke, die Aufgabe zu vollenden!
Ich bin der letzte von uns, der noch im Land unserer Väter geboren wurde, und ihr
werdet die ersten von uns sein, die wieder dorthin zurückkehren! Aber denkt daran:
Nichts ist mehr so, wie ihr es aus den Büchern kennt. Die Welt ist in zwei Zonen
unterteilt und unsere alte Heimat gehört zu einer davon, zur westlichen. Verhaltet
euch so, wie es euch gelehrt wurde, denn es ist gefährlich in diesen letzten Tagen!
Geh nun Heimdall, du weißt, was du zu vollbringen hast. Geh ins Haus der Versammlung
und bereite dich auf die Reise vor!“
Der blonde Hüne hob die Hand und verließ den Raum.
6
„Nun zu dir, Folkert“, wandte sich Arne an den nächsten, der sich daraufhin
schwer fällig erhob und unsicher zu Boden blickte.
„Folkert, auch du bist auserwählt von uns. Du weißt nicht, was dich auf der Reise
erwartet, aber du weißt, welchen Lohn du und wir alle dafür erlangen werden! Be
schütze Heimdall und hilf ihm, das Ziel zu erreichen und sei stets ein treuer
Kamerad, wie du es schon immer gewesen bist.“
Folkert lächelte jetzt und sah Arne an. Er war genauso blond und stark wie
Heimdall, aber nicht so groß und etwas schwerer. Auch bewegte er sich nicht so
elegant wie der Anführer, als er mit linkischen Schritten der Tür entgegenstrebte.
Arne sah ihm freundlich nach.
Es war richtig ihn auszuwählen, dachte er, denn er war immer zur Stelle und ist
eine ehrliche Haut.
Er atmete tief durch, strich sich das weiße Haar zurück und setzte sich zu den
beiden verbliebenen Männern an den Tisch. Er blickte ihnen nacheinander lange und
fragend in die Augen und sagte: „Ragner und Degenar — jetzt zu euch.“
Ragner war der schmächtigere der beiden, auch er war groß, aber sehr dünn,
hatte überproportional lange Gliedmaßen und wirkte sehr schwach und kränklich.
Zwar hauen alle in der Kolonie aufgrund der fehlenden Sonne eine bleiche Haut,
aber Ragner wirkte wie mit durchscheinendem Pergament überzogen. Die Adern und
selbst die Knochen schienen hindurchzuschimmern. Arne sah auch ihn freundlich an,
aber Ragner lächelte nicht zurück Er war todernst wie immer und sein Kopf war voller
Gedanken über die bevorstehende Zeit.
Arne lachte. „Ragner du bist der ruhige Pol dieser Gruppe. Du hast viel gelernt in
den letzten Jahren, und obwohl du es in der Kraft wohl mit keinem hier aufnehmen
kannst, so bist du doch einer der klügsten Köpfe. Ich habe dich unterwiesen in allen
wichtigen Lehren und auch von Degenar hast du eine Menge gelernt, wahrscheinlich
mehr, als gut für dich ist. Ich weiß, du wirst für die Reise sehr wichtig sein, denn
keiner ist so geschickt und verschwiegen wie du.“ Er berührte Ragner väterlich an
dessen kurzen, schwarzen Haaren.
„Geh nun und bereite dich vor. Morgen früh wirst du gebraucht.“
Ragner erhob sich und schlurfte auf seinen langen Beinen bedächtig zur Tür. Man
mochte nicht glauben, dass er mit seinen 25 Jahren der jüngste der vier war.
Als sich die Tür geschlossen hatte, fragte Degenar sofort: „Wo wurde sie
gefunden?“.
„Das wurde nicht mitgeteilt.“ Arne blickte wieder ins knisternde Kaminfeuer.
„Sie war auf dem alten Kontinent — im Westsektor, soviel steht fest. Versteckt an
einem sicheren Ort. Aber jetzt ist die Figur ja da — das allein ist entscheidend.“ „Sie
musste gefunden werden!“, rief Degenar. „Die Zeit war gekommen.“ „Ich weiß —
deine Berechnungen...“, begann Arne belehrend.
„Ja, meine Berechnungen“, unterbrach Degenar. „Die Sumerer kannten dieses
Jahr als die Zeit der “Niederkunft ihrer Götter, der Nefilim, der Mayakalender endet in
diesem Jahr und auch die heilige Schrift spricht im Buch Daniel davon.“
„Komm mir nicht mit der Bibel!“, entgegnete Arne leicht verärgert. „Hast du
Ragner auch missioniert? Ihr zwei hängt doch ewig zusammen.“
„Ich denke nicht“, sagte Degenar. „Ragner ist ein ewig Suchender. Er liest auch
viel und stellt viele Fragen, aber jede Antwort wirft 10 neue Fragen auf.“
„Ja“, entgegnete Arne nur kurz und lächelte wieder, als er sah, dass Degenar auf
gesprungen war und im Zimmer hin- und herging, wie immer, wenn er redete.
„Was wir im innersten glauben ist doch bedeutungslos, so lange wir ehrenvolle
Ziele verfolgen“, sprach Degenar und lief weiter umher. Sein schwarzes Haar hing
ihm bis über das Gesäß und umfing ihn, obwohl er es zu einem Zopf
zusammengebunden hatte. Er war keine 1,80 groß, aber ungeheuer stark und allein
sein gewaltiger Brustkorb und sein strenger Blick zwangen jeden, einen weiten
Bogen um ihn zu
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schlagen. Kaum jemand wusste, dass er der mit Abstand klügste Kopf in der ganzen
Kolonie war. Mit sechs konnte er perfekt lesen und das tat er täglich seit 25 Jahren,
während er seine Kombinationsgabe und seine überdurchschnittliche Intelligenz
nutzte, um die verrücktesten Theorien aus seinem Wissen zu formen. Gerade das
machte ihn für die Reise unentbehrlich.
„Wir sind in vielen Dingen, z.B. in der Religion, nicht einer Meinung“, begann
Arne. „Aber ich weiß, dass du eine herausragende Rolle in diesem wichtigen Unter
nehmen spielen wirst. Keiner hat solch ein Wissen über spirituelle Dinge wie du und
gerade das wird für euch die wichtigste Rolle spielen! Du weißt, dass du deine
Instruktionen geheim halten musst — auch Heimdall gegenüber. Und solange alles
nach Plan verläuft, muss du dich Heimdall unterordnen. Er ist der Mann von reinem
Blut, der auf seine Aufgabe vorbereitet wurde. Wenn irgendetwas nicht klappt, erst
dann ist deine Stunde gekommen.“
Degenar nahm die Worte ohne Reaktion entgegen. Er war Besonderheiten
gewöhnt. Er hatte von jeher eine Sonderrolle in der Kolonie. Ähnlich Heimdall war er
von Kindheit an auf diese Zeit vorbereitet worden, aber während Heimdall nur für die
Schlacht und das Ritual ausgebildet worden war, überließ man Degenar die Rolle
des Spiritisten und Philosophen, die für die Herbeiführung des Neuen Zeitalters
unerlässlich war.
Er war streng genommen ein sich reserviert verhaltender Einsiedler, ging außer
Folkert und Ragner fast jedem aus dem Weg und war von niemanden so recht
einzuschätzen. Man sah ihn nur manchmal mit finsterer Miene, wilde Blicke um sich
werfend, durch die Gänge stapfen, obwohl er das als Selbstschutz vor
unerwünschten äußeren Einflüssen bezeichnete.
„Wir werde uns wiedersehen auf einer neuen Erde!“, flüsterte er mit verträumtem
Blick und sah in Arnes altes und jetzt müde wirkendes Gesicht. „Du hast tapfer hier
ausgeharrt und uns vieles gelehrt, jetzt werden wir es vollbringen, auf dass dein
Kampf nicht umsonst war.“
„Auf dass es nicht umsonst war...“, wiederholte Arne leise und sein Blick ruhte
voller Hoffnung und Sorge auf der breiten, schwarzgekleideten Gestalt seines
Gegen über.
„Und denk immer daran, was ich dir gesagt habe! Wenn ihr in der Höhle mit dem
Zeichen seid, nehmt den Weg nach rechts, geht nicht in den Gang nach links, denn
er führt nach unten! Du weißt, viele von uns sind früher diesen Weggegangen, aber
uns steht er nicht zu, wir haben andere Aufgaben, die vielleicht noch viel wichtiger
sind, als ins Innere zu gehen. Dort mag es licht und schön sein und voller Frieden,
aber unser Augenmerk liegt auf der Welt da draußen — und wenn diese untergeht,
wird es auch im Inneren nicht mehr licht und schön sein. Betretet auf keinen Fall den
Weg nach unten, er ist versiegelt!
Und Degenar — was immer auch geschieht: Nehmt unter keinen Umständen den
Weg geradeaus! Du weißt, ihr musstet mir schwören, niemals diesen Weg zu gehen!
Der Erfolg und unser aller Leben hängt davon ab, dass ihr euer Ziel unversehrt er
reicht, also: geht nur den Weg nach rechts.
Früher gab es viele Gänge dort unten, aber jetzt sind nur noch diese drei übrig
geblieben. Und hattet an euch, wenn ihr die Heimat geht. Das ist jetzt Feindesland
und so unvergleichlich schön es ist, so unsagbar böse sind die Herzen seiner
Bewohner geworden, vergiftet und verraten. Seid daher vorsichtig, es mag manche
Helfer geben, aber der Feind ist übermächtig.
Es geht schrecklich zu in der Welt, Dekadenz und Zerstörung nehmen überhand,
Naturgewalten vernichten die Menschen und die beiden großen Zonen stehen seit
Ende unseres Krieges waffenstarr bereit, sich zu vernichten. Ich weiß, was du kannst
und was du weißt — vertraue auf dich, trau dir altes zu und denk an diese Worte,
wenn
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die Sache zu scheitern droht. Denn Wunder erleben nur die, welche auch an
Wunder glauben!“
Nach diesen Worten begleitete der Alte Degenar zur Tür und setzte sich dann
wieder sorgenvoll vor den flackernden Kamin. Degenar ging indessen, eine Zigarette
nach der anderen rauchend, gedankenversunken durch die schwach erleuchteten
Gänge nach Hause.
2. Kapitel
„Wozu die Waffen?“, fragte Ragner. Arne runzelte die Stirn.
„Wenn ihr durch das Tor geht, seid ihr im Berg. Dort könnt ihr die Waffen dann
ablegen. In der alten Heimat darf euch niemand mit Waffen sehen! Aber der Weg bis
zum Tor ist weit...“
Ragner seufzte und verstaute den Revolver unter seiner weiten Jacke. Die
Gruppe war nun bereit zur Abreise. Arne öffnete die ‘Für und trat aus den
Haupträumen in die hohe, steinerne Zentralhalle, gefolgt von den vier Abenteurern.
Die Männer trugen keine Uniformen, sondern waren in warme, unauffällige Kleidung
gehüllt und trugen jeder einen Rucksack mit Ausrüstung und Verpflegung auf dem
Rücken.
„Ich begleite euch nur bis zum Ausgang“, betonte Arne und schritt der Gruppe
durch die langgestreckte, kalte Höhle voran, an den letzten Türen vorbei. Die Haupthalle
mündete an dieser Stelle, fern der besiedelten Gegenden, in einen schmalen,
dunklen Gang, so dass die Männer hintereinander gehen mussten. Der felsige
Boden wurde uneben und nach wenigen Metern wurde es stockfinster, so dass sie
ihre Lampen einschalten mussten.
„Geht sparsam um mit dem Licht! “, warnte Arne. „Ihr habt zwar genügend Akkus
mit, aber denkt daran, dass nicht immer alles nach Plan verläuft.“
Die Luft wurde feucht und roch stockig, die Temperatur begann zu fallen. Jedes
Ausatmen erzeugte einen Nebel, der im diffusen Licht gespenstisch vor ihren
Gesichtern waberte. Langsam wurde der enge Gang immer abschüssiger und sie
mussten aufpassen, nicht ins Straucheln zu geraten. Nach zwei Stunden Weg in dem
fast geradeaus verlaufenden Tunnel bog dieser plötzlich scharf nach links ab und
endete in einem kleinen, hellen Raum als Sackgasse. Die gegenüberliegende und
die rechte Wand bestanden, wie der ganze Weg bis dorthin, aus unbehauenem
Naturstein, die linke Wand jedoch war gemauert und enthielt eine hölzerne Tür und
ein vergittertes Fenster. Als Arne auf die Tür zuging, öffnete sich diese und ein
uniformierter Posten mit Maschinenpistole trat heraus. Als er Arne erkannte, ließ er
die Waffe sinken, grüßte und starrte die Männer neugierig an.
„Er ist eingeweiht, er wird euch passieren lassen“, sagte Arne, zur Gruppe
gewandt. Folkert trat zur geöffneten ‚Für und schaute in einen winzigen Raum.
Dieser war spartanisch eingerichtet und enthielt nur einen eisernen Schrank und
einen Tisch mit zwei Stühlen. Auf einem der Stühle saß ein zweiter Posten und
grüßte müde. Folkert winkte zurück und trat zu Arne.
„Das ist der Ausgang? Hinter der ‚Für ist nur ein Aufenthaltsraum! Ich war noch
niemals hier gewesen.“
„Niemand von euch ist jemals hier gewesen“, entgegnete Arne. Er trat an die der
Gangmündung gegenüberliegenden Felswand und schlug mit der flachen Hand
dagegen. „Das hier ist die ‚Für“.
Fasziniert traten Heimdall und Ragner zur Wand und betasteten das Gestein.
„Kein Spalt, nichts zu sehen“, sagte Heimdall.
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„Nichts zu sehen“, wiederholte Arne. „Diese Tür ist perfekt getarnt, von innen wie
von außen! Sie ist einen Meter dick und besteht aus massivem Stahl. Sie ist zur
Tarnung mit Felsmaterial beschichtet worden. Sie ist luft- und wasserdicht und keiner
aus unserer Kolonie hat sie je durchschritten und ist zurückgekehrt. Nur die
Wachposten und ich wissen, wie sie von innen zu öffnen ist — von außen ist sie
überhaupt nicht zu öffnen! Sie wird nur benutzt, wenn einer der Unsrigen geht, um
nie zurück zukommen.“
„Werden wir denn all jene, die gegangen sind, wiedersehen?“, fragte Heimdall
leise.
„Wenn Gott will, ja.“, erwiderte Arne. „Sie sind gegangen, sich auf Ragnarök
vorzubereiten, oder“, zu Degenar gewandt. „auf Harmagedon. Die letzte Schlacht.
Nur die besten Krieger gehen dorthin. Es ist wie in den alten Sagen. 0dm ritt aus auf
Sleipnir, seinem Ross, um die größten Krieger mit Gungnir, seinem Speer zu kenn
zeichnen. Wenn sie dann fielen, wurden sie von den Walküren nach Wallhall
gebracht, wo sie sich im Kampfe übten für die letzte Schlacht. Nun — ihr braucht
nicht zu fallen um an der Schlacht teilzuhaben, denn ihr seid die Generation, die
diese überdauert!“
Degenar schwieg.
Arne blickte zum Posten und rief: „Und nun öffne das Tor!“
Der Soldat begab sich in den Raum und nach wenigen Sekunden setzte ein leises
Surren wie von verborgenen Maschinen ein. Der Fels schien sich in der Mitte zu
teilen, ein Riss brach von der Decke bis zum Boden auf und langsam schwangen die
mächtigen Torflügel Zentimeterweise auf.
3. Kapitel
Erschöpft ließ sich Degenar auf die derbe Decke fallen und sah sich im trüben
Licht der Handlampe um. Ragner schlief als erster, wie schon an den bisherigen fünf
Abenden ihrer geheimen Reise, und Folkert war dabei es ihm gleich zu tun und
wuchtete seinen Rucksack ans Kopfende, um ihn als Kissen zu benutzen. Obwohl
Tag und Nacht so tief unter der Erde bedeutungslos waren, hatte Arne ihnen
eingeschärft, die Stunden um die Mitternacht für die Nachtruhe zu nutzen, da dieser
Schlaf am erholsamsten sei. Degenar schüttelte den Kopf und sah zu Heimdall, der
sich gerade in eine auseinandergefaltete Landkarte vertieft hatte.
„Heimdall, wie stellst du dir die Sonne vor?“
Der Anführer blickte auf und lächelte. „Ich kenne auch nur die Erzählungen
unserer Eltern. Als sie die ersten Jahre noch draußen auf dem Stützpunkt verbracht
hatten, unter der Sonne, und wie sie dann nach dem Angriff Ende der Fünfziger tief
in den Berg gehen mussten, weil der Stützpunkt verstrahlt war. Und als dann
beschlossen wurde, die unterirdische Kolonie zu bauen und den Ausgang nach
draußen zu verschließen. Die Sonne ist ein Ball aus Feuer, so hell, dass man sie
nicht ansehen kann und so weit fort, dass man sie nicht erreichen kann.“ Er sah auf
die kahlen Tunnel- wände. „Alles, was wir kennen, können wir greifen, alles ist so
nah. Selbst in der Höhle ist die Decke auf einer hohen Leiter greifbar, aber der
Himmel lässt sich nicht fassen.“
‚Ja“, entgegnete Degenar. „Das muss unvorstellbar sein. Die Fotos sind nur ein
Blatt Papier ohne Raum — aber dort draußen zu stehen, die Luft in der Heimat zu
riechen und die unendliche Weite über dir zu spüren, ohne Decke über dem Kopf...“
Er schwieg verträumt, bevor er fortfuhr: „Und Wind, die Geräusche die er in den
Bäumen macht und überhaupt, Bäume, Wälder, Grün.“
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„Lass uns jetzt auch schlafen“, sagte Heimdall leise. „Wir werden das alles bald
mit eigenen Augen sehen.“
Er löschte das Licht, aber als sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten,
sahen sie immer noch ein schwaches Schimmern von den Tunnelwänden.
„Sie nehmen das Licht auf“, flüsterte Heimdall. „Weiter unten wo die Alten
wohnen, sollen ganze Höhlen so leuchten.“
Degenar richtete sich auf seinem Lager auf. „Die Alten, werden sie auch kommen
zur Schlacht?“
„Ich weiß nicht.“ Heimdalls Stimme wurde noch leiser. „Sie hassen den Krieg.
Sie hatten seit 30 000 Jahren keine Schlacht mehr, seit sie dort leben.“
Mit diesen Gedanken schliefen sie ein.
*
Heimdall wurde als erster wieder wach und weckte die anderen. Folkert quälte
sich als letzter auf und bald waren alle von seiner schlechten Laune angesteckt.
Schnell wurden die herumliegenden Sachen verstaut und der Weg ging weiter. Seit
dem Ab schied liefen sie nun schon den sechsten Tag durch diesen Tunnel, der kein
Ende zu nehmen schien. Erst waren sie froh, dass er breit genug war, um neben
einander laufen und sich so besser unterhalten zu können, aber nun redeten sie
immer seltener und stapften missmutig durch die Finsternis. Heimdall mit der Lampe
voraus, die anderen trotteten in größeren Abständen hinterher. Die Luft wurde immer
stickiger und nur selten zog ein frischer Lufthauch durch irgendwelche unsichtbaren
Spalten. Es war etwas wärmer geworden in den letzten Tagen, so dass sie vor allem
in den Nächten nicht mehr so stark froren, aber der Weg wurde immer schlechter
und stellenweise nur noch mit großen Anstrengungen zu bewältigen. Die zerklüftete
Decke wurde niedriger, die kalten Wände wichen zurück und der Boden war immer
mehr mit Geröll bedeckt, so dass sie oft strauchelten und fluchten.
Der Gang, der in den ersten Tagen immer steiler abwärts zu führen schien, wurde
flacher und schien manchmal sogar wieder etwas bergauf zu führen. Gegen Mittag
machten sie eine einstündige Pause und zogen dann weiter.
Am späten Nachmittag, als sich alle schon wieder auf die nächste kleine Pause
freuten, blies ihnen plötzlich ein eiskalter Windhauch entgegen.
„Jetzt kann es nicht mehr weit sein!“, rief Degenar freudig. An eine Pause dachte
nun keiner mehr. Immer schneller stolperten sie weiter und nach wenigen Minuten
erreichten sie das vorläufige Ende des niedrigen Tunnels. Die Wände wichen zurück
und sie betraten eine gewaltige Höhle. Heimdall leuchtete nach oben, aber der
schwache Strahl der Lampe erreicht kaum die hohe Decke der steinernen Halle.
„Unglaublich!“, staunte Folkert und starrte fasziniert hinauf. Die Höhle war
mindestens 100 Meter hoch und gut 500 lang.
„Wir sind am Scheideweg.“
Heimdall begann sofort die Wände abzuleuchten, um die Ausgänge zu finden.
Jetzt hatten alle ihre Lampen herausgeholt und sahen sich überwältigt um.
„Da!“, rief Ragner, „Ein Gang!“ Er leuchtete an die linke Wand und ein breiter
Eingang wurde sichtbar. Sie traten heran und spähten vorsichtig hinein.
„Das ist der Weg ins Innere!“, flüsterte Heimdall fast schon ehrfürchtig. Der Weg
schien in ausgezeichnetem Zustand, die Wände waren glatt behauen und der Boden
abschüssig eben — eine erhabene Ruhe schien von ihm auszugehen. Leider bog er
schon nach wenigen Metern nach links ab, so dass sie nicht weit hineinsehen
konnten.
„Nun gut“, Heimdall wandte sich wieder ab. „Wir wollen schließlich zum Tor
und nicht da runter“, sagte er und ging raschen Schrittes zur gegenüberliegenden
Felsmauer.
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„Unser Weg muss an dieser Wand sein“, schaute seine Stimme durch den hohen
Raum herüber. „Ach...“ Er brach enttäuscht ab. Schnell eilten die anderen hinzu und
standen bald vor einem großen Schutthaufen an der Wand.
„Hier muss es gewesen sein.“
Heimdall konnte die Enttäuschung in seiner Stimme nicht verbergen. Der Geröllberg
war gut 20 Meter hoch und Folkert leuchtete nach oben.
„Die halbe Wand ist abgerutscht“. Tatsächlich war über dem Haufen ein Teil der
Felswand herausgebrochen und bedeckte den Eingang nun ganz unter einem
riesigen Haufen Geröll.
Sie suchten minutenlang die Wände ab, aber außer einem schmalen Einstieg am
Kopfende, den sie wegen Arnes Warnung wie den Teufel mieden, befand sich keine
weitere Öffnung in der Steinhalle.
„Und was jetzt? Das müssen hunderte von Tonnen sein!“, rief Folkert wütend mit
Blick auf den aufgetürmten Haufen.
„Still!“, zischte Heimdall und leuchtete die Wand Zentimeterweise ab. „Das ist
nicht von alleine da runtergekommen!“, rief er plötzlich. „Das ist gesprengt.“
„Was?“ Degenar fuhr herum.
„Schau es dir an!“, fuhr der Anführer fort. „Da und da müssen die Sprenglöcher
gewesen sein.“ Er wies nach oben. „Diese Höhle ist schon so alt wie diese Welt und
hart wie Granit. Das ist nicht von selbst herabgefallen.“
Stumm und entsetzt starrten sie ihn an.
„Wer soll denn das gewesen sein?“, fragte Ragner nach einigen Sekunden.
Keiner antwortete.
Folkert trat mit dem Stiefel nach einem besonders großen Brocken. „Mich
interessiert eher, wie wir da durch kommen wollen. Ohne schweres Gerät brauchen
wir Wochen dafür. Und wer sagt uns, dass der Tunnel selbst nicht auch eingestürzt
ist? Nein, die Mission ist vorbei, bevor sie richtig angefangen hat.“
„Niemals!“, zischte Heimdall. „Mir wird schon etwas einfallen. Am besten, wir
ruhen jetzt erst mal aus und essen etwas. Mit vollem Magen denkt es sich besser.
Zurückgehen können wir immer noch.“
Die Gruppe setzte sich erschöpft hin.
4. Kapitel
Ein leises Geräusch ließ Heimdall hochschrecken. Es klang, als ob weit entfernt
ein Steinchen heruntergefallen war, aber um ihn herum herrschte undurchdringliche
Finsternis. Mist, dachte er, wir sind eingeschlafen und meine Batterien sind alle.
Degenars Lampe flammte auf.
„Hast du das auch gehört?“ Heimdall blickte in seine entsetzten Augen. Das
Geräusch war eindeutig von der Stirnseite der Höhle gekommen. Die beiden
sprangen auf und liefen zum verbotenen Gang.
„Da waren vorhin Schritte!“, flüsterte Degenar, aber so sehr sie auch lauschten,
konnten sie nichts mehr hören. Sie leuchteten in die schwarze Öffnung. Der Einstieg
war schmal und niedrig. Dahinter fiel der Gang sehr steil ab und verlor sich dann
hinter einer Biegung.
Jetzt trat auch Ragner hinzu. „Was war denn?“, fragte er verschlafen, aber keiner
antwortete ihm. Sie weckten Folkert und beratschlagten den weiteren Weg.
„Wer ist dafür, dass wir zurückgehen?“, fragte Heimdall.
„Ich wüsste nicht, was wir hier noch ausrichten sollen.“ Ragner sah noch miss
mutiger aus als sonst.
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„Wir können nicht zurückkehren!“ Degenar sprang erregt auf. „Die Zeit ist da! Wir
haben eine wichtige Aufgabe! Wenn wir jetzt zurückkehren, verlieren wir zuviel Zeit.
Die geheime Sonne wartet nicht und unsere Feinde auch nicht. Was willst du tun,
wenn wir zurückkehren? Es gibt keinen anderen Weg, der Ausgang ist
verschlossen!“
„Ja, das denke ich auch“, pflichtete Heimdall ihm bei. „Vielleicht sollten wir die
anderen Wege in Betracht ziehen? Zuerst den ins Innere natürlich. Erst wenn es dort
keine Lösung mehr gibt, würde ich zurückkehren.“
Ragner zuckte zusammen. Allein schon der Gedanke, die verbotenen Wege zu
begehen, löste Furcht in ihm aus. Nicht greifbare Furcht, sondern die Angst vor
etwas Unbekanntem. Aber auch er schloss sich letztendlich Folkerts und Heimdalls
Meinung an, die sich gegen eine Heimkehr entschieden.
„Wir gehen maximal einen Tagesmarsch dort hinunter“, sagte Heimdall einige
Minuten später, als sie wieder am linken Höhlenausgang standen. Degenar nickte
und die vier begannen den breiten Gang hinunterzusteigen. Nach wenigen Metern
schon schien die Beklemmung von ihnen zu weichen, sie schritten auf dem glatten
Boden weit aus und kamen gut voran. Der glatte Tunnel war in einem
ausgezeichnetem Zu stand und machte fast den Eindruck eines künstlichen
Ursprungs, aber diesen Gedanken sprach keiner aus.
Folkert war es schließlich, der das Schweigen brach. „Irgendwie bekommt man
eine richtig gute Laune auf diesem Weg“, sagte er.
„Das sind die Pfade der Alten“, entgegnete Heimdall. „Auf diesen Wegen sind sie
in den frühen Zeitaltern ins Innere gegangen“
„Was? Ich dachte, sie sind nur auf dem Luftweg durch die großen Öffnungen
geflogen!“, rief Folkert erstaunt.
Heimdall lachte hell auf.
„Ja, das sind sie ja auch — von überall her aus der ganzen Welt über das Meer!
Aber auch dieses Land über uns war von ihnen bevölkert! Ja, die Antarktis war früher
ein blühendes Land vor vielen tausend Jahren. Erst als die Zeit der Katastrophen
anfing, die alten Kontinente versanken, die Sintflut kam und die Polargegenden zu
vereisen begannen, suchten sie über diese Tunnel das Innere auf. Unter der dicken
Eisschicht hier in Antarktika liegen die Trümmer unserer alten Zivilisation! Sie waren
so gütig, so weise — man kann einfach nur froh sein, wenn man ihre Pfade
beschreitet.“
„Schade, dass wir nicht auch nach unten gehen durften“, meinte Ragner
nachdenklich.
Diesmal drehte sich Degenar um.
„Viele Tausende von uns sind zum Kriegsende vor über 60 Jahren durch andere
Öffnungen hinuntergegangen und haben ein glückliches Leben gelebt. Aber unserer
Kolonie wurde eine hohe Aufgabe gestellt. Wir haben die ganzen Jahrzehnte hier
oben verbracht, weil wir die Prophezeiungen der Sajaha, einer Hohepriesterin
Nebuchadnezzar des II., erfüllen sollen.
Ursprünglich war der Kolonie nicht ein Leben in Höhlen bestimmt, damals, als
Soldaten unserer Heimat noch während des großen Krieges die Stützpunkte in der
Abgeschiedenheit der Antarktis errichtet hatten. Aber als der große Krieg verloren
war, erwies sich dieses Territorium als ideale Zufluchtstätte! Als die Gegner es dann
später aufgespürt hatten, konnten wir sie erfolgreich vertreiben. Mehr als 10 Jahre
brauchten sie dann, um erneut zurückzukehren. Diesmal kamen sie heimlich und
warfen die nuklearen Bomben! Nur deshalb mussten wir uns in die Höhlensysteme
zurückziehen, aber das kennt ihr ja alle.“
Folkert nickte — das Wissen darüber war ihnen schon als Kinder vermittelt
worden.
Und als sie ihre dritte Rast hinter sich hatten und mechanisch immer weiter
abwärts wanderten, griff er das Thema noch einmal auf: „Heimdall, du erwartest Hilfe
von den Alten auf unserem Weg, nicht war?“
13
Bevor der Anführer antworten konnte, warf Degenar ein: „Du hast keinerlei
Vorstellungen von den Relationen hier unten. Die Erdkruste ist über 1000 km dick!
Das schaffen wir nicht, dazu haben wir weder die Zeit noch die nötigen Vorräte. Es
geht um etwas anderes. Wir haben den Auftrag, durch das Tor in unsere verlorene
Heimat zu kommen. Die Alten haben dereinst die Tore erbaut.“
„Tore? Wieso Tore? Ich dachte, es gibt bloß eins“, fragte nun Ragner.
„Nein!“, erwiderte Degenar zwischen zwei heftigen Zügen an seiner Zigarette.
„Es gibt viel mehr. Auf jedem Kontinent gibt es mindestens eines, versteckt in
geheimen Bergen, und auch hier gibt es mindestens noch ein weiteres.“
„Warum gibt es ausgerechnet hier mehr als eins?“, fragte Ragner erstaunt.
„Das Tor, zu welchem wir gehen, ist nicht eines von denen ich vorhin sprach.
Unser Ziel ist das Tor, das zum Kriegsende hierher gebracht wurde, um als geheimer
Durchgang zu dienen. Es gibt transportable Durchgänge.
Dieser hier wurde schon im Krieg benutzt, um Spezialeinheiten den Weg an die
Front zu verkürzen. Das kontinentale Tor, das seit Urzeiten hier steht, befindet sich
weiter unten, aber auch ich weiß nicht wo.“
Während sie weitersprachen, näherten sie sich plötzlich einer kleinen Höhle. Kälte
und ein beißend muffiger Verwesungsgeruch schlug ihnen entgegen. Vorsichtig
gingen sie hinein und sahen sich erstaunt um. Die Höhle war leer und sauber, aber
die gesamten Wände waren nicht aus Stein, sondern schienen aus Metall gefertigt.
Das Ungewöhnlichste aber war, dass es mit vielen unbekannten Schriftzeichen
verziert worden war.
Heimdall und Degenar gingen an eine graue Wand und berieten sich minutenlang
flüsternd im schwachen Schein ihrer Taschenlampen, bevor sie wieder zu den
beiden anderen traten.
„Ich kann das auch nicht lesen“, gab Degenar zu. „Aber irgendetwas gefällt mir
hier nicht. Ich besitze ein geradezu untrügliches Gefühl für Schwierigkeiten und...“, er
zeigte in die Richtung in der es weiterging, „ich glaube, dass man hier nicht einfach
ungestraft eintreten kann.“
„Fallen?“, fragte Ragner entsetzt
„Fallen“, entgegnete Degenar ungerührt.
Er gebot ihnen mit einer Handbewegung stehen zu bleiben und ging ganz
langsam zum gegenüberliegenden Teil der Höhle, in der ein schwarzer Durchgang
zu sehen war. Wenige Meter davor blieb er stehen und leuchtete gut eine
Viertelstunde jeden Zentimeter des Ausgangs ab, bevor er an die Öffnung trat.
Dort blieb er stehen und suchte wiederum minutenlang die Ränder ab. Dann
leuchtete er lange nach oben und schüttelte den Kopf.
„Ihr könnt herkommen!“, rief er. „Aber langsam und bleibt hinter mir. Keiner
geht durch das Tor!“, fügte er warnend dazu. Langsam traten die drei an seine Seite
und spähten ins Dunkle.
Vor ihnen erstreckte sich eine lichtlose Halle ungeheuren Ausmaßes! Der
klägliche Schein ihrer schwachen Lampen verlor sich irgendwo im weiten Nichts.
„Seht ihr?“, fragte Degenar und leuchtete auf den Boden einige Meter vor ihnen.
„Also ich sehe nichts“, brummte Ragner.
„Eben!“, rief Degenar triumphierend. „Nichts. Nicht das kleinste Stäubchen!
Glatter Fels wie gefegt. Und jetzt schaut nach oben!“ Die anderen drei richteten den
Strahl ihrer Lampen nach oben. Zuerst konnten sie nichts ausmachen, aber dann
entfuhr ein erstaunter Aufschrei ihren Kehlen.
„Nicht zu glauben, was ist das?“, fragte sogar Heimdall entsetzt.
Schräg über ihnen sahen sie eine gewaltige, unförmige Masse aus Skeletten und
Gesteinstrümmern.
„Das ist aber nicht die Höhlendecke!“, keuchte Folkert und trat einen Schritt
zurück.
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„Nein, die Decke ist so hoch, dass ich sie überhaupt nicht sehe. Das da schwebt
einfach im Raum.“ Heimdall schüttelte sich. „Nicht zu glauben, wenn wir da durchgerannt
wären.“
„Wieso, was ist dann?“, fragte Folkert, immer noch nichts verstehend.
„Pass auf!“ Degenar sah sich suchend in ihrer kleinen Höhle um und kramte, als
er nichts fand, eine leere Trinkflasche aus seinem Rucksack hervor. „Sieh genau
hin!“, rief er und warf die Flasche durch den Durchgang in die riesige Halle. Zuerst
schien sie am Boden zu zerschellen, aber kurz bevor sie aufprallte, schnellte sie
hoch und sauste, wie an unsichtbaren Fäden gezogen, nach oben. Sie waren nicht
schnell genug, den Gegenstand nut ihren Lampen zu verfolgen.
„Was sagt ihr jetzt?“, triumphierte Degenar und blickte in drei schreckensbleiche
Gesichter
‚Jetzt begreife ich endlich, warum Arne so sehr auf deine Teilnahme an der Reise
bestanden hatte!“, sagte schließlich Heimdall tonlos.
„WAS IST DAS?“, fragte Folkert mit Nachdruck und wies mit dem Arm zur Höhle.
„Gravitationsanomalien“, erklärte Degenar. „Oder auch ‚Suspendet Animations‘
genannt. Einfach gesagt — die Alten habe an dieser Stelle ein gigantisches Kraftfeld
erzeugt, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Habt ihr die ganzen Knochenreste und
diesen Geruch bemerkt? Das waren solch unerwünschte Eindringlinge. Weiß der
Teufel, wer hier schon alles in den letzten 30 000 Jahren durchkommen wollte. Tiere,
Menschen oder Schlimmeres. Wer immer auch durch diese Tür tritt, wird von einem
künstlichen Kraftfeld nach oben gezogen und verhungert schwebend.“
5. Kapitel
Resigniert begab sich die Gruppe auf den Rückweg. Keiner wollte so nahe an der
unheimlichen Höhle übernachten und so liefen sie noch die halbe Nacht hindurch
bergauf zurück, bevor sie erschöpft auf halbem Wege ihre Nachtruhe einlegten.
Das Frühstück fiel mehr als karg aus, weil Heimdall darauf bestand, dass die
Vorräte eingeteilt wurden. Nach der Mahlzeit sprach Ragner dann endlich aus, was
alle bedrückte.
„Wir sollten unter keinen Umständen den Weg geradeaus nehmen! Arne hatte
uns den Weg nach unten verboten, aber den Weg geradeaus mussten wir schwören,
ihn nicht zu gehen! Und wenn ich sehe, wie gefährlich dieser Weg hier schon war...“
Er führte den Gedanken nicht zu Ende. Heimdall brauchte ein ganzes Weilchen für
die Antwort und sie schien ihm nicht leicht zu fallen.
„Nein“, sprach er letztendlich. „Wir werden den verbotenen Weg nicht gehen.
Wir werden keinen Schwur brechen! Wir gehen zurück!“
Er hob die Hand, um Degenars Einspruch abzuwehren. „Wir gehen zurück und
versuchen in die Kolonie zurückzukehren! Wenn wir genug Lärm machen, hören uns
die Posten sicher und öffnen uns die Tür.“
Sein zweifelnder Gesichtsausdruck sagte allen, dass er selbst nicht von seiner
Idee überzeugt war, aber keiner widersprach ihm, weil sich alle vor dem verbotenen
Weg scheuten.
Und so brachen sie schließlich auf und erreichten am Nachmittag wieder den
Scheideweg. Doch als sie die hohe, finstere Höhle betraten, geschah plötzlich etwas
Unerwartetes.
Heimdall wurde von einem heftigen Stoß umgeworfen und verlor seine Lampe.
Degenar und Folkert stürmten aus dem Gang und wurden sofort von einer ganzen
Horde dunkler Gestalten niedergerungen. Einzig Ragner, der hinter der Gruppe
etwas
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zurück war, schaffte es, sein Waffe zu ziehen und zu feuern, aber er drückte nur
zweimal ab, bevor auch er überwältigt wurde. Die Kugeln verfehlten das Ziel und
schwirrten als Querschläger durch die undurchdringliche Finsternis.
In Bruchteilen von Sekunden waren ihnen die Taschenlampen entrissen worden
und die Hände gefesselt. Heimdall riss die Augen weit auf, konnte aber in der
Dunkelheit nicht das Geringste erkennen. Hilflos wie die anderen war auch er an den
Händen gefesselt und erhielt einen Stoß, der ihm die Richtung wies, in die er zu
gehen hatte. Es bedurfte keiner großen Fantasie, um zu erraten, dass die
Unbekannten sie in den verbotenen Tunnel schickten. Heimdall musste sich tief
bücken, um durch den niedrigen Eingang zu schlüpfen und strauchelte unentwegt.
Hinter sich hörte er, wie Degenar etwas flüstern wollte und wie dieser Versuch durch
einen dumpfen Schlag sofort unterbunden wurde.
Wer ist das und was wollen die?, überlegte Heimdall fieberhaft. Aber auch ihm fiel
keine andere Lösung ein, als stumm weiterzugehen. Er konnte nichts sehen, aber er
fühlte, dass Waffen auf sie gerichtet waren und dass niemand zögern würde, Ge
brauch davon zu machen. Unter diesen Voraussetzungen war an eine Flucht, noch
dazu in absoluter Finsternis, nicht zu denken und so ergab sich Heimdall vorerst
zähneknirschend seinem Schicksal.
Ähnlich dachte auch Folkert, der sich wunderte, wie sicher die Angreifer durch die
Dunkelheit liefen. Hatten sie Nachtsichtgeräte? Ihn wurmte ihre Leichtfertigkeit
mächtig, denn keiner von ihnen hatte damit gerechnet, hier unten angegriffen zu wer
den. Folkert musste an das einen Meter dicke Stahltor in der Kolonie denken und an
die schwebenden Knochen in der riesigen Halle der Alten. Ganz sicher hatten diese
Vorsichtsmaßnahmen etwas mit den Angreifern zu tun. Und wenn sich sogar die Al
ten vor ihnen schützten... Folkert dachte lieber nicht weiter.
Auch Degenar überlegte angestrengt und lauschte besorgt auf die wankenden
Schritte Ragners hinter ihm. Wie viele mögen das sein?, fragte er sich und horchte
konzentriert auf die Trittgeräusche um ihn herum. Der Gang war breiter geworden
und auf beiden Seiten hörte er die festen Schritte ihrer Bewacher. Aber auch vor und
hinter ihnen schien es vor Feinden nur so zu wimmeln.
Weit vor ihm lief Heimdall und dieser dachte an nichts anderes als an Flucht.
*
Spät kam Degenar auf die Idee, die Schritte zu zählen und als er immer häufiger
Windzug aus verschiedenen Richtungen verspürte, gab er es auf, auf diese Weise
die zurückgelegte Entfernung zu ermitteln. Der Lufthauch konnte nur aus seitwärts
ab zweigenden Gängen kommen und als die Gruppe mehrfach nach links und rechts
abbog, wusste er, dass es hier ein weit verzweigtes Tunnellabyrinth geben musste.
Der Marsch schien sich eine Ewigkeit hinzuziehen und er verlor völlig sein Zeitgefühl.
Von Folkert, der weit hinten gehen musste, bekam er überhaupt nichts mit, aber er
hörte sowohl Ragner als auch Heimdall in immer geringer werdenden Abständen
stolpern und mehr als einmal vernahm er sogar, wie ihr Anführer weit vorn hinstürzte.
Dass Ragner mit seiner Statur und in seiner Verfassung erschöpft war, glaubte er
gern, aber Heimdall? Der heckt doch sicher was auch, dachte sich Degenar
schmunzelnd, war aber gleichzeitig auch in Sorge vor einer unüberlegten Handlung.
Schließlich waren ihnen die Hände gebunden und die Finsternis erschien
undurchdringlich. Doch das änderte sich urplötzlich, denn weit voraus erblickte er
einen hellen Lichtschein.
Zuerst glaubte er an eine Sinnestäuschung, aber dann schien er schemenhafte
Gestalten um sich herum wahrzunehmen. Wenige Meter weiter waren sie nur noch
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kurz von der eintretenden Lichtquelle entfernt und Degenar begann sich vorsichtig
umzusehen. Außer Heimdall liefen mindestens 30 dunkle Personen vor ihm. Er
wagte sich nicht ganz umzudrehen, aber den Geräuschen nach zu urteilen waren
hinter ihnen mindestens noch einmal so viele. Die wollten wohl auf Nummer Sicher
gehen, dachte er.
Wieder stürzte Heimdall hin und diesmal musste der ganze Trupp sogar anhalten
und warten, dass ihm wieder vorsichtig auf die Füße geholfen wurde. Folkert drehte
sich langsam zur Seite und blickte in ein verkniffenes Gesicht. Der Mann neben ihm
war mindestens einen Kopf kleiner als er selbst, dunkel uniformiert, schaute sehr
böse zurück und rief dann etwas in einer rauen Sprache. Folkert sah schnell wieder
nach vorn. Was sind das für Leute?, dachte er.
Sie passierten eine verbreiterte Stelle im Gang, an der sich zwei flache Gebäude
und eine größere Gruppe Bewaffneter befanden.
Jetzt kann es nicht mehr weit sein, dachte Folkert, was sollten sie hier schon
bewachen. Und wirklich waren sie bald am vorläufigen Ziel angekommen: Die
Tunnel- wände klafften jäh auseinander und mündeten in einen Raum. der ihnen den
Atem stocken ließ. Zuerst schlossen sie geblendet die Augen, aber dann bestaunten
sie fassungslos das unglaubliche Bild, das sich ihnen bot. Unmittelbar vor ihnen
machte sich eine Gruppe Arbeiter an einer seltsamen Konstruktion zu schaffen, aber
dahinter begann eine halbkreisförmige, graue Häuserreihe, die nichts von dem
ähnelte, was sie je gesehen oder gelesen hatten. Dahinter wiederum erhoben sich
weitere Halb kreise noch höherer Gebäude und ungefähr in der Mitte der Halle erhob
sich ein riesiger, leuchtender Turm, der bis an die Höhlendecke reichte, diese stützte
und gleich zeitig die gewaltige Steinhalle in ein unwirkliches Licht tauchte. Der Turm
war sicher 200 Meter hoch — die Ausmaße der Halle wagten sie nicht zu schätzen.
Doch ihre Bewacher ließen ihnen nicht viel Zeit zum Staunen, sie stießen ihnen in
den Rücken und fingen an, sie an den seltsamen Häusern entlang zutreiben.
Heimdall brach erneut zusammen und brauchte lange, bis er wieder auf den
wankenden Beinen stand. Degenar schaute verblüfft zu Heimdall und überlegte noch
immer, warum dieser so schwach war, als sein Blick auf die Konstruktion fiel, an der
sich die Kolonne zu schaffen machte. Es war ein halbkreisförmiger hoher Bogen, in
dem die Luft merk würdig zu flimmern schien, es sah fast aus wie ein metallenes Tor,
durch das sogar ein Panzer hindurchgepasst hätte. Sein Blick streifte über
Seitenflächen und ihm war, als ob er darauf so etwas wie Schriftzeichen erkannte. Er
kniff die Augen zusammen, weil sie ihm irgendwie bekannt vorkamen und plötzlich
lief es ihm heiß und kalt über den Rücken. DAS WAREN RUNEN!
Das ist ja das Tor, zu dem wir gehen sollten. Diese Soldaten haben es irgendwie
an seiner alten Stelle geborgen, hierher gebracht und den alten Tunnel gesprengt!
Degenar blickte rasch zu seinem Anführer, der auch das Tor anstarrte. Plötzlich
stolperte Heimdall wieder und sank auf die Knie, doch als sich seine Bewacher nach
ihm bückten, sprang er plötzlich auf die Füße und rannte wie ein gehetztes Tier in
Richtung des Tores los. Die Soldaten schrieen auf und zogen ihre Waffen, aber
Heimdall lief trotz seiner gefesselten Hände überraschend flink und sprang im
Zickzack hin und her, während der Boden hinter ihm von den Geschossen
aufspritzte. Verzweifelt versuchten die Unbewaffneten, die sich am Tor zu schaffen
gemacht hatte, sich ihm in den Weg zu stellen, doch der kräftige Heimdall rannte sie
einfach über den Haufen, sprang mit einem letzten, halsbrecherischen Satz mitten in
die flimmernde Öffnung des Tores und war urplötzlich verschwunden. Ein paar
Schüsse peitschten noch hinter ihm her und eine der Kugeln traf einen der Soldaten,
die Heimdall hinterher gerannt waren, in den Rücken. Er fiel wie ein Stein zu Boden.
Das alles geschah so schnell, dass die anderen drei Gefangenen nur noch
überrascht zusehen konnten. Bevor sie sich aber rührten, waren schon zig Gewehr17
mündungen auf sie gerichtet. Degenar grinste nur breit und sagte: „Es ist vollbracht!“,
wofür er einen weiteren Stoß mit dem Gewehrkolben in die Rippen erhielt.
Die Soldaten am Tor schrieen immer noch mit schrillen Stimmen in einer fremden
Sprache, als die Gefangenen weitergeführt wurden. Im Vorübergehen gelang es
Ragner, einen Blick durch die Reihen der Bewaffneten zu werfen, die ratlos um den
toten Soldaten herumstanden. Sie gingen nur wenige Meter daran vorbei und
plötzlich konnte Ragner für einen kurzen Moment das Gesicht des Toten und das
Wappen an seiner Uniform erkennen. Es war eine Weltkugel im Ährenkranz auf
blauem Grund.
6. Kapitel
Sie brachten sie in ein flaches, altersgraues Gebäude, das im äußeren Ring
gebaut war und sperrten sie alle drei in eine fensterlose Zelle. Die schmiedeeiserne
Gittertür wurde mit einem nicht erkennbaren Mechanismus geschlossen und die
Soldaten schau ten nicht einmal auf, als Ragner vorsichtig daran rüttelte. Zu großen
Erstaunen der Inhaftierten wurden ihnen die Rucksäcke samt Inhalt wieder in die
Zelle gereicht, nach dem lediglich Folkerts Magazin und alle Feuerzeuge einbehalten
wurden. Die Waffen waren ihnen schon bei der Festnahme abgenommen worden.
Nicht übel, dachte Ragner, sie lassen uns unser Wasser und die Lebensmittel und
sparen damit die Versorgung.
Damit verließen die Bewaffneten das Gebäude bis auf einen, der auf dem
Korridor zurückblieb, um sie zu bewachen. Anscheinend schien sich außer der Zelle
kein weiterer Raum in dem winzigen Gebäude zu befinden. Der Wärter starrte finster
in die Zelle, zeigte zwei Handgranaten und deutete mit einer Handbewegung an,
dass er keinerlei Skrupel hätte, sie durch das Gitter zu werfen. Schließlich entfernte
er sich und ließ sich am Ende des Ganges an der Ausgangstür nieder.
Endlich konnten sie reden.
„Folkert, hast du auch gesehen, wer das ist?“, flüsterte Ragner atemlos.
Der Angesprochene nickte stumm.
„Ich habe es ebenfalls gesehen“, warf Degenar ein. „Ich habe mir nichts
anmerken lassen, ich hatte es die ganze Zeit über geahnt.“
„Was geahnt?“, fragte Folkert.
„Dass es Alliierte sind. Das sind Soldaten der Vereinten Nationen.“
„Aber was machen die hier unten?“
„Das frage ich mich allerdings auch.“ Degenar machte eine wegwerfende
Handbewegung. „Ich bin sicher, die spionieren uns schon seit Jahrzehnten nach.
Nicht umsonst unterhalten die Soldaten aus der Neuen Welt gleich bei der
Polöffnung eine große Station.“
„Aber warum greifen sie uns denn an? Der Krieg ist doch seit über einem halben
Jahrhundert vorbei.“
„Nein, das ist er nicht. Es gibt bis heute keinen Friedensvertrag! Unser Reich und
auch unsere alte Heimat stehen seit dem Kriegsende ganz oben auf der Liste der
Schurkenstaaten. Es gab damals lediglich die Kapitulation unserer Streitkräfte. Der
Frieden ist nie Wirklichkeit geworden — bis heute herrscht zwischen den Alliierten
und uns offiziell Kriegszustand!“
Ragner horchte auf. „Sicher suchen sie unsere Basis seit Jahren. Aber wozu
haben sie diese gigantische Stadt gebaut? Das hat doch sicher eine Ewigkeit
gedauert?“
„Ragner, diese Stadt haben nicht die Alliierten gebaut. Sie haben sie sicher nur
leer vorgefunden und für sich genutzt!“
23 Tage der ISAIS erster TEIL
Vorwort des Verlegers
An dieser Stelle meldet sich einmal - was eher unüblich ist - der Verleger zu Wort.
Er darf Sie an dieser Stelle zum Erwerb dieses Buches sehr herzlich beglückwünschen.
Beglückwünschen dazu, dass Sie auch zu jenen zählen mögen, denen
das Schicksal unseres Volkes - und mit ihm das Schicksal der ganzen Welt - nicht
gleich gültig zu sein scheint.
Der mutige Autor dieses Werkes, der nur durch puren Zufall (oder Fügung?) mit
uns in Verbindung kam, kann mit seinem vorliegenden Buch einem Patrioten* nur
aus der Seele sprechen. Er geht in seinem Manuskript auf die nordischen
Überlieferungen ein, auf Sagen und Mythen, deren Wahrheitsgehalt naturgemäß
auch niemand nachweisen kann.
Es ist schon etwas seltsam für einen Verleger, der sich auch sehr gerne als
Lektor zu betätigen weiß, sich in das Nordische zu versetzen. Zu sehr ist unser
Gesichtskreis von dem allumfassenden Diktat des jüdischen - pardon: aramäischen -
Jesus gefangen. Es ist kaum möglich in unserem Weltkreis daraus auszubrechen.
Der Autor verbindet meisterhaft nordisches Gedankengut mit den Glaubensdogmen
der Levante.
Bewundernswert ist auch, wie dieser Verfasser in seinem Werk die Sache beim
Namen nennt, ohne auch nur im Geringsten den selbsternannten Wächtern und den
uns überwachenden Inquisitoren einen Anhalt zu bieten, eventuell
gewaltverherrlichende, verfassungswidrige oder sonstige abartige Inhalte darin zu
finden. Selbstverständlich weiß niemand, was noch auf uns zukommt. Vielleicht
dürfen Verlage in Zukunft keine Publikationen mehr in schwarzer Schrift
herausbringen. Vielleicht muss dann rot oder blau gedruckt werden. Wer weiß das
schon?
Um die Kosten für dieses Buch für jeden erschwinglich zu halten, sahen wir uns
gezwungen, den Text in einem verhältnismäßig kleinen - und dennoch gut lesbaren -
Schriftgrad (10 Punkt) herauszubringen. Denn jede Seite mehr steigert den Preis.
Vielleicht erreichen wir mit diesen Worten, mit diesem Buch weitere Autoren, die
sich mit interessanten — auch wagemutigen — Themen an uns wenden möchten.
Selbst verständlich werden alle Texte sehr sorgfältig geprüft. Schicken Sie uns hierzu
ihre Textdatei einfach auf einer Diskette. Und dann wird man sehen.
* Patriot ist ein gängiges Wort auf der ganzen Welt, nur bei uns haftet ihm der
Geruch der Fäulnis an und ist somit verdächtig.
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5
1. Kapitel
Der lang gezogene Tunnel machte eine Rechtsbiegung und mündete in eine
finstere, abgelegene Höhle. An ihrem äußersten Ende, wo die schwarzgrauen Felsen
an einer kahlen Wand endeten, befand sich eine gedrungene Tür. Die vier jungen
Männer traten, einer nach dem anderen, durch den niedrigen Durchgang und setzten
sich an den halbrunden Tisch im düsteren Versammlungsraum. An der nackten
Wand saß eine zusammengesunkene Gestalt und starrte gedankenverloren ins
lodernde Kaminfeuer. Die züngelnden Flammen zauberten bizarre Schattengebilde
an die steinernen Wände.
Noch immer sagten die vier Männer nichts und nach einigen Minuten erhob sich
die Gestalt und trat in die von den Rammen erleuchtete Mitte des Raumes.
„Was ist geschehen, Arne?“, fragte einer der Männer mit gespannter Erregung in
der Stimme.
Arne trat dichter an den Tisch und sagte geheimnisvoll: „Es ist soweit - sie ist
gefunden!“
Die vier zuckten merklich zusammen und mit einem Mal änderte sich die
Stimmung im Raum von unerträglicher Spannung hin zur Euphorie. Die Männer
hatten sich sehr gut im Griff, aber Arne entging nicht das abenteuerliche Aufblitzen in
ihren Augen. Ein Lächeln überzog sein altes, von Tausenden feiner Fältchen
bedecktes Gesicht. Obwohl er schon die 90 überschritten hatte, war er kräftiger und
trat selbst sicherer und ehrlicher auf als viele der Jüngeren. Sein stolzes Haupt trug
schneeweißes Haar, hoch und aufrecht war seine hagere Gestalt. In der Kolonie gab
es die Redewendung, dass er wohl nie richtig alt werden würde, ohne seine Aufgabe
beendet zu haben.
Arne trat etwas zur Seite und blickte dem links sitzenden der vier in die Augen.
„Heimdall, du bist das Licht unserer Kolonie, du bist auserwählt, die Aufgabe zu
vollenden. Von Kindheit an wurdest du für diese Aufgabe vorbereitet, hast das
Kämpfen und das Siegen gelernt für den letzten Tag und nun kann ich dir sagen: Der
Tag ist nicht mehr fern.“
Der Angesprochene erhob sich ergriffen. Obwohl Arne schon eine imposante
Erscheinung war, überragte ihn Heimdall sogar noch — und er war jung, stark und
hatte strahlend blaue Augen unter seinem blonden Haarschopf.
„Heimdall, du wirst der Anführer sein für die Gruppe, du wirst sie in die ferne,
lichte Heimat führen, die ihr noch nie erblickt habt und du wirst der Reiter sein, der zu
den Menschen reitet und ihnen das Wissen bringt für das neue Zeitalter! 67 Jahre ist
es her dass unser Volk im Kriege unterlag, 67 Jahre ist es her, dass ich, wie
befohlen, dieses Versteck aufsuchte und diese Kolonie gründete auf dass unser Volk
nicht untergehe, und 67 Jahre lang habe ich auf den Tag gewartet, auf dass das
neue Zeitalter anbräche und ich eine Gruppe junger Kämpfer in die alte Heimat
schicke, die Aufgabe zu vollenden!
Ich bin der letzte von uns, der noch im Land unserer Väter geboren wurde, und ihr
werdet die ersten von uns sein, die wieder dorthin zurückkehren! Aber denkt daran:
Nichts ist mehr so, wie ihr es aus den Büchern kennt. Die Welt ist in zwei Zonen
unterteilt und unsere alte Heimat gehört zu einer davon, zur westlichen. Verhaltet
euch so, wie es euch gelehrt wurde, denn es ist gefährlich in diesen letzten Tagen!
Geh nun Heimdall, du weißt, was du zu vollbringen hast. Geh ins Haus der Versammlung
und bereite dich auf die Reise vor!“
Der blonde Hüne hob die Hand und verließ den Raum.
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„Nun zu dir, Folkert“, wandte sich Arne an den nächsten, der sich daraufhin
schwer fällig erhob und unsicher zu Boden blickte.
„Folkert, auch du bist auserwählt von uns. Du weißt nicht, was dich auf der Reise
erwartet, aber du weißt, welchen Lohn du und wir alle dafür erlangen werden! Be
schütze Heimdall und hilf ihm, das Ziel zu erreichen und sei stets ein treuer
Kamerad, wie du es schon immer gewesen bist.“
Folkert lächelte jetzt und sah Arne an. Er war genauso blond und stark wie
Heimdall, aber nicht so groß und etwas schwerer. Auch bewegte er sich nicht so
elegant wie der Anführer, als er mit linkischen Schritten der Tür entgegenstrebte.
Arne sah ihm freundlich nach.
Es war richtig ihn auszuwählen, dachte er, denn er war immer zur Stelle und ist
eine ehrliche Haut.
Er atmete tief durch, strich sich das weiße Haar zurück und setzte sich zu den
beiden verbliebenen Männern an den Tisch. Er blickte ihnen nacheinander lange und
fragend in die Augen und sagte: „Ragner und Degenar — jetzt zu euch.“
Ragner war der schmächtigere der beiden, auch er war groß, aber sehr dünn,
hatte überproportional lange Gliedmaßen und wirkte sehr schwach und kränklich.
Zwar hauen alle in der Kolonie aufgrund der fehlenden Sonne eine bleiche Haut,
aber Ragner wirkte wie mit durchscheinendem Pergament überzogen. Die Adern und
selbst die Knochen schienen hindurchzuschimmern. Arne sah auch ihn freundlich an,
aber Ragner lächelte nicht zurück Er war todernst wie immer und sein Kopf war voller
Gedanken über die bevorstehende Zeit.
Arne lachte. „Ragner du bist der ruhige Pol dieser Gruppe. Du hast viel gelernt in
den letzten Jahren, und obwohl du es in der Kraft wohl mit keinem hier aufnehmen
kannst, so bist du doch einer der klügsten Köpfe. Ich habe dich unterwiesen in allen
wichtigen Lehren und auch von Degenar hast du eine Menge gelernt, wahrscheinlich
mehr, als gut für dich ist. Ich weiß, du wirst für die Reise sehr wichtig sein, denn
keiner ist so geschickt und verschwiegen wie du.“ Er berührte Ragner väterlich an
dessen kurzen, schwarzen Haaren.
„Geh nun und bereite dich vor. Morgen früh wirst du gebraucht.“
Ragner erhob sich und schlurfte auf seinen langen Beinen bedächtig zur Tür. Man
mochte nicht glauben, dass er mit seinen 25 Jahren der jüngste der vier war.
Als sich die Tür geschlossen hatte, fragte Degenar sofort: „Wo wurde sie
gefunden?“.
„Das wurde nicht mitgeteilt.“ Arne blickte wieder ins knisternde Kaminfeuer.
„Sie war auf dem alten Kontinent — im Westsektor, soviel steht fest. Versteckt an
einem sicheren Ort. Aber jetzt ist die Figur ja da — das allein ist entscheidend.“ „Sie
musste gefunden werden!“, rief Degenar. „Die Zeit war gekommen.“ „Ich weiß —
deine Berechnungen...“, begann Arne belehrend.
„Ja, meine Berechnungen“, unterbrach Degenar. „Die Sumerer kannten dieses
Jahr als die Zeit der “Niederkunft ihrer Götter, der Nefilim, der Mayakalender endet in
diesem Jahr und auch die heilige Schrift spricht im Buch Daniel davon.“
„Komm mir nicht mit der Bibel!“, entgegnete Arne leicht verärgert. „Hast du
Ragner auch missioniert? Ihr zwei hängt doch ewig zusammen.“
„Ich denke nicht“, sagte Degenar. „Ragner ist ein ewig Suchender. Er liest auch
viel und stellt viele Fragen, aber jede Antwort wirft 10 neue Fragen auf.“
„Ja“, entgegnete Arne nur kurz und lächelte wieder, als er sah, dass Degenar auf
gesprungen war und im Zimmer hin- und herging, wie immer, wenn er redete.
„Was wir im innersten glauben ist doch bedeutungslos, so lange wir ehrenvolle
Ziele verfolgen“, sprach Degenar und lief weiter umher. Sein schwarzes Haar hing
ihm bis über das Gesäß und umfing ihn, obwohl er es zu einem Zopf
zusammengebunden hatte. Er war keine 1,80 groß, aber ungeheuer stark und allein
sein gewaltiger Brustkorb und sein strenger Blick zwangen jeden, einen weiten
Bogen um ihn zu
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schlagen. Kaum jemand wusste, dass er der mit Abstand klügste Kopf in der ganzen
Kolonie war. Mit sechs konnte er perfekt lesen und das tat er täglich seit 25 Jahren,
während er seine Kombinationsgabe und seine überdurchschnittliche Intelligenz
nutzte, um die verrücktesten Theorien aus seinem Wissen zu formen. Gerade das
machte ihn für die Reise unentbehrlich.
„Wir sind in vielen Dingen, z.B. in der Religion, nicht einer Meinung“, begann
Arne. „Aber ich weiß, dass du eine herausragende Rolle in diesem wichtigen Unter
nehmen spielen wirst. Keiner hat solch ein Wissen über spirituelle Dinge wie du und
gerade das wird für euch die wichtigste Rolle spielen! Du weißt, dass du deine
Instruktionen geheim halten musst — auch Heimdall gegenüber. Und solange alles
nach Plan verläuft, muss du dich Heimdall unterordnen. Er ist der Mann von reinem
Blut, der auf seine Aufgabe vorbereitet wurde. Wenn irgendetwas nicht klappt, erst
dann ist deine Stunde gekommen.“
Degenar nahm die Worte ohne Reaktion entgegen. Er war Besonderheiten
gewöhnt. Er hatte von jeher eine Sonderrolle in der Kolonie. Ähnlich Heimdall war er
von Kindheit an auf diese Zeit vorbereitet worden, aber während Heimdall nur für die
Schlacht und das Ritual ausgebildet worden war, überließ man Degenar die Rolle
des Spiritisten und Philosophen, die für die Herbeiführung des Neuen Zeitalters
unerlässlich war.
Er war streng genommen ein sich reserviert verhaltender Einsiedler, ging außer
Folkert und Ragner fast jedem aus dem Weg und war von niemanden so recht
einzuschätzen. Man sah ihn nur manchmal mit finsterer Miene, wilde Blicke um sich
werfend, durch die Gänge stapfen, obwohl er das als Selbstschutz vor
unerwünschten äußeren Einflüssen bezeichnete.
„Wir werde uns wiedersehen auf einer neuen Erde!“, flüsterte er mit verträumtem
Blick und sah in Arnes altes und jetzt müde wirkendes Gesicht. „Du hast tapfer hier
ausgeharrt und uns vieles gelehrt, jetzt werden wir es vollbringen, auf dass dein
Kampf nicht umsonst war.“
„Auf dass es nicht umsonst war...“, wiederholte Arne leise und sein Blick ruhte
voller Hoffnung und Sorge auf der breiten, schwarzgekleideten Gestalt seines
Gegen über.
„Und denk immer daran, was ich dir gesagt habe! Wenn ihr in der Höhle mit dem
Zeichen seid, nehmt den Weg nach rechts, geht nicht in den Gang nach links, denn
er führt nach unten! Du weißt, viele von uns sind früher diesen Weggegangen, aber
uns steht er nicht zu, wir haben andere Aufgaben, die vielleicht noch viel wichtiger
sind, als ins Innere zu gehen. Dort mag es licht und schön sein und voller Frieden,
aber unser Augenmerk liegt auf der Welt da draußen — und wenn diese untergeht,
wird es auch im Inneren nicht mehr licht und schön sein. Betretet auf keinen Fall den
Weg nach unten, er ist versiegelt!
Und Degenar — was immer auch geschieht: Nehmt unter keinen Umständen den
Weg geradeaus! Du weißt, ihr musstet mir schwören, niemals diesen Weg zu gehen!
Der Erfolg und unser aller Leben hängt davon ab, dass ihr euer Ziel unversehrt er
reicht, also: geht nur den Weg nach rechts.
Früher gab es viele Gänge dort unten, aber jetzt sind nur noch diese drei übrig
geblieben. Und hattet an euch, wenn ihr die Heimat geht. Das ist jetzt Feindesland
und so unvergleichlich schön es ist, so unsagbar böse sind die Herzen seiner
Bewohner geworden, vergiftet und verraten. Seid daher vorsichtig, es mag manche
Helfer geben, aber der Feind ist übermächtig.
Es geht schrecklich zu in der Welt, Dekadenz und Zerstörung nehmen überhand,
Naturgewalten vernichten die Menschen und die beiden großen Zonen stehen seit
Ende unseres Krieges waffenstarr bereit, sich zu vernichten. Ich weiß, was du kannst
und was du weißt — vertraue auf dich, trau dir altes zu und denk an diese Worte,
wenn
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die Sache zu scheitern droht. Denn Wunder erleben nur die, welche auch an
Wunder glauben!“
Nach diesen Worten begleitete der Alte Degenar zur Tür und setzte sich dann
wieder sorgenvoll vor den flackernden Kamin. Degenar ging indessen, eine Zigarette
nach der anderen rauchend, gedankenversunken durch die schwach erleuchteten
Gänge nach Hause.
2. Kapitel
„Wozu die Waffen?“, fragte Ragner. Arne runzelte die Stirn.
„Wenn ihr durch das Tor geht, seid ihr im Berg. Dort könnt ihr die Waffen dann
ablegen. In der alten Heimat darf euch niemand mit Waffen sehen! Aber der Weg bis
zum Tor ist weit...“
Ragner seufzte und verstaute den Revolver unter seiner weiten Jacke. Die
Gruppe war nun bereit zur Abreise. Arne öffnete die ‘Für und trat aus den
Haupträumen in die hohe, steinerne Zentralhalle, gefolgt von den vier Abenteurern.
Die Männer trugen keine Uniformen, sondern waren in warme, unauffällige Kleidung
gehüllt und trugen jeder einen Rucksack mit Ausrüstung und Verpflegung auf dem
Rücken.
„Ich begleite euch nur bis zum Ausgang“, betonte Arne und schritt der Gruppe
durch die langgestreckte, kalte Höhle voran, an den letzten Türen vorbei. Die Haupthalle
mündete an dieser Stelle, fern der besiedelten Gegenden, in einen schmalen,
dunklen Gang, so dass die Männer hintereinander gehen mussten. Der felsige
Boden wurde uneben und nach wenigen Metern wurde es stockfinster, so dass sie
ihre Lampen einschalten mussten.
„Geht sparsam um mit dem Licht! “, warnte Arne. „Ihr habt zwar genügend Akkus
mit, aber denkt daran, dass nicht immer alles nach Plan verläuft.“
Die Luft wurde feucht und roch stockig, die Temperatur begann zu fallen. Jedes
Ausatmen erzeugte einen Nebel, der im diffusen Licht gespenstisch vor ihren
Gesichtern waberte. Langsam wurde der enge Gang immer abschüssiger und sie
mussten aufpassen, nicht ins Straucheln zu geraten. Nach zwei Stunden Weg in dem
fast geradeaus verlaufenden Tunnel bog dieser plötzlich scharf nach links ab und
endete in einem kleinen, hellen Raum als Sackgasse. Die gegenüberliegende und
die rechte Wand bestanden, wie der ganze Weg bis dorthin, aus unbehauenem
Naturstein, die linke Wand jedoch war gemauert und enthielt eine hölzerne Tür und
ein vergittertes Fenster. Als Arne auf die Tür zuging, öffnete sich diese und ein
uniformierter Posten mit Maschinenpistole trat heraus. Als er Arne erkannte, ließ er
die Waffe sinken, grüßte und starrte die Männer neugierig an.
„Er ist eingeweiht, er wird euch passieren lassen“, sagte Arne, zur Gruppe
gewandt. Folkert trat zur geöffneten ‚Für und schaute in einen winzigen Raum.
Dieser war spartanisch eingerichtet und enthielt nur einen eisernen Schrank und
einen Tisch mit zwei Stühlen. Auf einem der Stühle saß ein zweiter Posten und
grüßte müde. Folkert winkte zurück und trat zu Arne.
„Das ist der Ausgang? Hinter der ‚Für ist nur ein Aufenthaltsraum! Ich war noch
niemals hier gewesen.“
„Niemand von euch ist jemals hier gewesen“, entgegnete Arne. Er trat an die der
Gangmündung gegenüberliegenden Felswand und schlug mit der flachen Hand
dagegen. „Das hier ist die ‚Für“.
Fasziniert traten Heimdall und Ragner zur Wand und betasteten das Gestein.
„Kein Spalt, nichts zu sehen“, sagte Heimdall.
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„Nichts zu sehen“, wiederholte Arne. „Diese Tür ist perfekt getarnt, von innen wie
von außen! Sie ist einen Meter dick und besteht aus massivem Stahl. Sie ist zur
Tarnung mit Felsmaterial beschichtet worden. Sie ist luft- und wasserdicht und keiner
aus unserer Kolonie hat sie je durchschritten und ist zurückgekehrt. Nur die
Wachposten und ich wissen, wie sie von innen zu öffnen ist — von außen ist sie
überhaupt nicht zu öffnen! Sie wird nur benutzt, wenn einer der Unsrigen geht, um
nie zurück zukommen.“
„Werden wir denn all jene, die gegangen sind, wiedersehen?“, fragte Heimdall
leise.
„Wenn Gott will, ja.“, erwiderte Arne. „Sie sind gegangen, sich auf Ragnarök
vorzubereiten, oder“, zu Degenar gewandt. „auf Harmagedon. Die letzte Schlacht.
Nur die besten Krieger gehen dorthin. Es ist wie in den alten Sagen. 0dm ritt aus auf
Sleipnir, seinem Ross, um die größten Krieger mit Gungnir, seinem Speer zu kenn
zeichnen. Wenn sie dann fielen, wurden sie von den Walküren nach Wallhall
gebracht, wo sie sich im Kampfe übten für die letzte Schlacht. Nun — ihr braucht
nicht zu fallen um an der Schlacht teilzuhaben, denn ihr seid die Generation, die
diese überdauert!“
Degenar schwieg.
Arne blickte zum Posten und rief: „Und nun öffne das Tor!“
Der Soldat begab sich in den Raum und nach wenigen Sekunden setzte ein leises
Surren wie von verborgenen Maschinen ein. Der Fels schien sich in der Mitte zu
teilen, ein Riss brach von der Decke bis zum Boden auf und langsam schwangen die
mächtigen Torflügel Zentimeterweise auf.
3. Kapitel
Erschöpft ließ sich Degenar auf die derbe Decke fallen und sah sich im trüben
Licht der Handlampe um. Ragner schlief als erster, wie schon an den bisherigen fünf
Abenden ihrer geheimen Reise, und Folkert war dabei es ihm gleich zu tun und
wuchtete seinen Rucksack ans Kopfende, um ihn als Kissen zu benutzen. Obwohl
Tag und Nacht so tief unter der Erde bedeutungslos waren, hatte Arne ihnen
eingeschärft, die Stunden um die Mitternacht für die Nachtruhe zu nutzen, da dieser
Schlaf am erholsamsten sei. Degenar schüttelte den Kopf und sah zu Heimdall, der
sich gerade in eine auseinandergefaltete Landkarte vertieft hatte.
„Heimdall, wie stellst du dir die Sonne vor?“
Der Anführer blickte auf und lächelte. „Ich kenne auch nur die Erzählungen
unserer Eltern. Als sie die ersten Jahre noch draußen auf dem Stützpunkt verbracht
hatten, unter der Sonne, und wie sie dann nach dem Angriff Ende der Fünfziger tief
in den Berg gehen mussten, weil der Stützpunkt verstrahlt war. Und als dann
beschlossen wurde, die unterirdische Kolonie zu bauen und den Ausgang nach
draußen zu verschließen. Die Sonne ist ein Ball aus Feuer, so hell, dass man sie
nicht ansehen kann und so weit fort, dass man sie nicht erreichen kann.“ Er sah auf
die kahlen Tunnel- wände. „Alles, was wir kennen, können wir greifen, alles ist so
nah. Selbst in der Höhle ist die Decke auf einer hohen Leiter greifbar, aber der
Himmel lässt sich nicht fassen.“
‚Ja“, entgegnete Degenar. „Das muss unvorstellbar sein. Die Fotos sind nur ein
Blatt Papier ohne Raum — aber dort draußen zu stehen, die Luft in der Heimat zu
riechen und die unendliche Weite über dir zu spüren, ohne Decke über dem Kopf...“
Er schwieg verträumt, bevor er fortfuhr: „Und Wind, die Geräusche die er in den
Bäumen macht und überhaupt, Bäume, Wälder, Grün.“
10
„Lass uns jetzt auch schlafen“, sagte Heimdall leise. „Wir werden das alles bald
mit eigenen Augen sehen.“
Er löschte das Licht, aber als sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten,
sahen sie immer noch ein schwaches Schimmern von den Tunnelwänden.
„Sie nehmen das Licht auf“, flüsterte Heimdall. „Weiter unten wo die Alten
wohnen, sollen ganze Höhlen so leuchten.“
Degenar richtete sich auf seinem Lager auf. „Die Alten, werden sie auch kommen
zur Schlacht?“
„Ich weiß nicht.“ Heimdalls Stimme wurde noch leiser. „Sie hassen den Krieg.
Sie hatten seit 30 000 Jahren keine Schlacht mehr, seit sie dort leben.“
Mit diesen Gedanken schliefen sie ein.
*
Heimdall wurde als erster wieder wach und weckte die anderen. Folkert quälte
sich als letzter auf und bald waren alle von seiner schlechten Laune angesteckt.
Schnell wurden die herumliegenden Sachen verstaut und der Weg ging weiter. Seit
dem Ab schied liefen sie nun schon den sechsten Tag durch diesen Tunnel, der kein
Ende zu nehmen schien. Erst waren sie froh, dass er breit genug war, um neben
einander laufen und sich so besser unterhalten zu können, aber nun redeten sie
immer seltener und stapften missmutig durch die Finsternis. Heimdall mit der Lampe
voraus, die anderen trotteten in größeren Abständen hinterher. Die Luft wurde immer
stickiger und nur selten zog ein frischer Lufthauch durch irgendwelche unsichtbaren
Spalten. Es war etwas wärmer geworden in den letzten Tagen, so dass sie vor allem
in den Nächten nicht mehr so stark froren, aber der Weg wurde immer schlechter
und stellenweise nur noch mit großen Anstrengungen zu bewältigen. Die zerklüftete
Decke wurde niedriger, die kalten Wände wichen zurück und der Boden war immer
mehr mit Geröll bedeckt, so dass sie oft strauchelten und fluchten.
Der Gang, der in den ersten Tagen immer steiler abwärts zu führen schien, wurde
flacher und schien manchmal sogar wieder etwas bergauf zu führen. Gegen Mittag
machten sie eine einstündige Pause und zogen dann weiter.
Am späten Nachmittag, als sich alle schon wieder auf die nächste kleine Pause
freuten, blies ihnen plötzlich ein eiskalter Windhauch entgegen.
„Jetzt kann es nicht mehr weit sein!“, rief Degenar freudig. An eine Pause dachte
nun keiner mehr. Immer schneller stolperten sie weiter und nach wenigen Minuten
erreichten sie das vorläufige Ende des niedrigen Tunnels. Die Wände wichen zurück
und sie betraten eine gewaltige Höhle. Heimdall leuchtete nach oben, aber der
schwache Strahl der Lampe erreicht kaum die hohe Decke der steinernen Halle.
„Unglaublich!“, staunte Folkert und starrte fasziniert hinauf. Die Höhle war
mindestens 100 Meter hoch und gut 500 lang.
„Wir sind am Scheideweg.“
Heimdall begann sofort die Wände abzuleuchten, um die Ausgänge zu finden.
Jetzt hatten alle ihre Lampen herausgeholt und sahen sich überwältigt um.
„Da!“, rief Ragner, „Ein Gang!“ Er leuchtete an die linke Wand und ein breiter
Eingang wurde sichtbar. Sie traten heran und spähten vorsichtig hinein.
„Das ist der Weg ins Innere!“, flüsterte Heimdall fast schon ehrfürchtig. Der Weg
schien in ausgezeichnetem Zustand, die Wände waren glatt behauen und der Boden
abschüssig eben — eine erhabene Ruhe schien von ihm auszugehen. Leider bog er
schon nach wenigen Metern nach links ab, so dass sie nicht weit hineinsehen
konnten.
„Nun gut“, Heimdall wandte sich wieder ab. „Wir wollen schließlich zum Tor
und nicht da runter“, sagte er und ging raschen Schrittes zur gegenüberliegenden
Felsmauer.
11
„Unser Weg muss an dieser Wand sein“, schaute seine Stimme durch den hohen
Raum herüber. „Ach...“ Er brach enttäuscht ab. Schnell eilten die anderen hinzu und
standen bald vor einem großen Schutthaufen an der Wand.
„Hier muss es gewesen sein.“
Heimdall konnte die Enttäuschung in seiner Stimme nicht verbergen. Der Geröllberg
war gut 20 Meter hoch und Folkert leuchtete nach oben.
„Die halbe Wand ist abgerutscht“. Tatsächlich war über dem Haufen ein Teil der
Felswand herausgebrochen und bedeckte den Eingang nun ganz unter einem
riesigen Haufen Geröll.
Sie suchten minutenlang die Wände ab, aber außer einem schmalen Einstieg am
Kopfende, den sie wegen Arnes Warnung wie den Teufel mieden, befand sich keine
weitere Öffnung in der Steinhalle.
„Und was jetzt? Das müssen hunderte von Tonnen sein!“, rief Folkert wütend mit
Blick auf den aufgetürmten Haufen.
„Still!“, zischte Heimdall und leuchtete die Wand Zentimeterweise ab. „Das ist
nicht von alleine da runtergekommen!“, rief er plötzlich. „Das ist gesprengt.“
„Was?“ Degenar fuhr herum.
„Schau es dir an!“, fuhr der Anführer fort. „Da und da müssen die Sprenglöcher
gewesen sein.“ Er wies nach oben. „Diese Höhle ist schon so alt wie diese Welt und
hart wie Granit. Das ist nicht von selbst herabgefallen.“
Stumm und entsetzt starrten sie ihn an.
„Wer soll denn das gewesen sein?“, fragte Ragner nach einigen Sekunden.
Keiner antwortete.
Folkert trat mit dem Stiefel nach einem besonders großen Brocken. „Mich
interessiert eher, wie wir da durch kommen wollen. Ohne schweres Gerät brauchen
wir Wochen dafür. Und wer sagt uns, dass der Tunnel selbst nicht auch eingestürzt
ist? Nein, die Mission ist vorbei, bevor sie richtig angefangen hat.“
„Niemals!“, zischte Heimdall. „Mir wird schon etwas einfallen. Am besten, wir
ruhen jetzt erst mal aus und essen etwas. Mit vollem Magen denkt es sich besser.
Zurückgehen können wir immer noch.“
Die Gruppe setzte sich erschöpft hin.
4. Kapitel
Ein leises Geräusch ließ Heimdall hochschrecken. Es klang, als ob weit entfernt
ein Steinchen heruntergefallen war, aber um ihn herum herrschte undurchdringliche
Finsternis. Mist, dachte er, wir sind eingeschlafen und meine Batterien sind alle.
Degenars Lampe flammte auf.
„Hast du das auch gehört?“ Heimdall blickte in seine entsetzten Augen. Das
Geräusch war eindeutig von der Stirnseite der Höhle gekommen. Die beiden
sprangen auf und liefen zum verbotenen Gang.
„Da waren vorhin Schritte!“, flüsterte Degenar, aber so sehr sie auch lauschten,
konnten sie nichts mehr hören. Sie leuchteten in die schwarze Öffnung. Der Einstieg
war schmal und niedrig. Dahinter fiel der Gang sehr steil ab und verlor sich dann
hinter einer Biegung.
Jetzt trat auch Ragner hinzu. „Was war denn?“, fragte er verschlafen, aber keiner
antwortete ihm. Sie weckten Folkert und beratschlagten den weiteren Weg.
„Wer ist dafür, dass wir zurückgehen?“, fragte Heimdall.
„Ich wüsste nicht, was wir hier noch ausrichten sollen.“ Ragner sah noch miss
mutiger aus als sonst.
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„Wir können nicht zurückkehren!“ Degenar sprang erregt auf. „Die Zeit ist da! Wir
haben eine wichtige Aufgabe! Wenn wir jetzt zurückkehren, verlieren wir zuviel Zeit.
Die geheime Sonne wartet nicht und unsere Feinde auch nicht. Was willst du tun,
wenn wir zurückkehren? Es gibt keinen anderen Weg, der Ausgang ist
verschlossen!“
„Ja, das denke ich auch“, pflichtete Heimdall ihm bei. „Vielleicht sollten wir die
anderen Wege in Betracht ziehen? Zuerst den ins Innere natürlich. Erst wenn es dort
keine Lösung mehr gibt, würde ich zurückkehren.“
Ragner zuckte zusammen. Allein schon der Gedanke, die verbotenen Wege zu
begehen, löste Furcht in ihm aus. Nicht greifbare Furcht, sondern die Angst vor
etwas Unbekanntem. Aber auch er schloss sich letztendlich Folkerts und Heimdalls
Meinung an, die sich gegen eine Heimkehr entschieden.
„Wir gehen maximal einen Tagesmarsch dort hinunter“, sagte Heimdall einige
Minuten später, als sie wieder am linken Höhlenausgang standen. Degenar nickte
und die vier begannen den breiten Gang hinunterzusteigen. Nach wenigen Metern
schon schien die Beklemmung von ihnen zu weichen, sie schritten auf dem glatten
Boden weit aus und kamen gut voran. Der glatte Tunnel war in einem
ausgezeichnetem Zu stand und machte fast den Eindruck eines künstlichen
Ursprungs, aber diesen Gedanken sprach keiner aus.
Folkert war es schließlich, der das Schweigen brach. „Irgendwie bekommt man
eine richtig gute Laune auf diesem Weg“, sagte er.
„Das sind die Pfade der Alten“, entgegnete Heimdall. „Auf diesen Wegen sind sie
in den frühen Zeitaltern ins Innere gegangen“
„Was? Ich dachte, sie sind nur auf dem Luftweg durch die großen Öffnungen
geflogen!“, rief Folkert erstaunt.
Heimdall lachte hell auf.
„Ja, das sind sie ja auch — von überall her aus der ganzen Welt über das Meer!
Aber auch dieses Land über uns war von ihnen bevölkert! Ja, die Antarktis war früher
ein blühendes Land vor vielen tausend Jahren. Erst als die Zeit der Katastrophen
anfing, die alten Kontinente versanken, die Sintflut kam und die Polargegenden zu
vereisen begannen, suchten sie über diese Tunnel das Innere auf. Unter der dicken
Eisschicht hier in Antarktika liegen die Trümmer unserer alten Zivilisation! Sie waren
so gütig, so weise — man kann einfach nur froh sein, wenn man ihre Pfade
beschreitet.“
„Schade, dass wir nicht auch nach unten gehen durften“, meinte Ragner
nachdenklich.
Diesmal drehte sich Degenar um.
„Viele Tausende von uns sind zum Kriegsende vor über 60 Jahren durch andere
Öffnungen hinuntergegangen und haben ein glückliches Leben gelebt. Aber unserer
Kolonie wurde eine hohe Aufgabe gestellt. Wir haben die ganzen Jahrzehnte hier
oben verbracht, weil wir die Prophezeiungen der Sajaha, einer Hohepriesterin
Nebuchadnezzar des II., erfüllen sollen.
Ursprünglich war der Kolonie nicht ein Leben in Höhlen bestimmt, damals, als
Soldaten unserer Heimat noch während des großen Krieges die Stützpunkte in der
Abgeschiedenheit der Antarktis errichtet hatten. Aber als der große Krieg verloren
war, erwies sich dieses Territorium als ideale Zufluchtstätte! Als die Gegner es dann
später aufgespürt hatten, konnten wir sie erfolgreich vertreiben. Mehr als 10 Jahre
brauchten sie dann, um erneut zurückzukehren. Diesmal kamen sie heimlich und
warfen die nuklearen Bomben! Nur deshalb mussten wir uns in die Höhlensysteme
zurückziehen, aber das kennt ihr ja alle.“
Folkert nickte — das Wissen darüber war ihnen schon als Kinder vermittelt
worden.
Und als sie ihre dritte Rast hinter sich hatten und mechanisch immer weiter
abwärts wanderten, griff er das Thema noch einmal auf: „Heimdall, du erwartest Hilfe
von den Alten auf unserem Weg, nicht war?“
13
Bevor der Anführer antworten konnte, warf Degenar ein: „Du hast keinerlei
Vorstellungen von den Relationen hier unten. Die Erdkruste ist über 1000 km dick!
Das schaffen wir nicht, dazu haben wir weder die Zeit noch die nötigen Vorräte. Es
geht um etwas anderes. Wir haben den Auftrag, durch das Tor in unsere verlorene
Heimat zu kommen. Die Alten haben dereinst die Tore erbaut.“
„Tore? Wieso Tore? Ich dachte, es gibt bloß eins“, fragte nun Ragner.
„Nein!“, erwiderte Degenar zwischen zwei heftigen Zügen an seiner Zigarette.
„Es gibt viel mehr. Auf jedem Kontinent gibt es mindestens eines, versteckt in
geheimen Bergen, und auch hier gibt es mindestens noch ein weiteres.“
„Warum gibt es ausgerechnet hier mehr als eins?“, fragte Ragner erstaunt.
„Das Tor, zu welchem wir gehen, ist nicht eines von denen ich vorhin sprach.
Unser Ziel ist das Tor, das zum Kriegsende hierher gebracht wurde, um als geheimer
Durchgang zu dienen. Es gibt transportable Durchgänge.
Dieser hier wurde schon im Krieg benutzt, um Spezialeinheiten den Weg an die
Front zu verkürzen. Das kontinentale Tor, das seit Urzeiten hier steht, befindet sich
weiter unten, aber auch ich weiß nicht wo.“
Während sie weitersprachen, näherten sie sich plötzlich einer kleinen Höhle. Kälte
und ein beißend muffiger Verwesungsgeruch schlug ihnen entgegen. Vorsichtig
gingen sie hinein und sahen sich erstaunt um. Die Höhle war leer und sauber, aber
die gesamten Wände waren nicht aus Stein, sondern schienen aus Metall gefertigt.
Das Ungewöhnlichste aber war, dass es mit vielen unbekannten Schriftzeichen
verziert worden war.
Heimdall und Degenar gingen an eine graue Wand und berieten sich minutenlang
flüsternd im schwachen Schein ihrer Taschenlampen, bevor sie wieder zu den
beiden anderen traten.
„Ich kann das auch nicht lesen“, gab Degenar zu. „Aber irgendetwas gefällt mir
hier nicht. Ich besitze ein geradezu untrügliches Gefühl für Schwierigkeiten und...“, er
zeigte in die Richtung in der es weiterging, „ich glaube, dass man hier nicht einfach
ungestraft eintreten kann.“
„Fallen?“, fragte Ragner entsetzt
„Fallen“, entgegnete Degenar ungerührt.
Er gebot ihnen mit einer Handbewegung stehen zu bleiben und ging ganz
langsam zum gegenüberliegenden Teil der Höhle, in der ein schwarzer Durchgang
zu sehen war. Wenige Meter davor blieb er stehen und leuchtete gut eine
Viertelstunde jeden Zentimeter des Ausgangs ab, bevor er an die Öffnung trat.
Dort blieb er stehen und suchte wiederum minutenlang die Ränder ab. Dann
leuchtete er lange nach oben und schüttelte den Kopf.
„Ihr könnt herkommen!“, rief er. „Aber langsam und bleibt hinter mir. Keiner
geht durch das Tor!“, fügte er warnend dazu. Langsam traten die drei an seine Seite
und spähten ins Dunkle.
Vor ihnen erstreckte sich eine lichtlose Halle ungeheuren Ausmaßes! Der
klägliche Schein ihrer schwachen Lampen verlor sich irgendwo im weiten Nichts.
„Seht ihr?“, fragte Degenar und leuchtete auf den Boden einige Meter vor ihnen.
„Also ich sehe nichts“, brummte Ragner.
„Eben!“, rief Degenar triumphierend. „Nichts. Nicht das kleinste Stäubchen!
Glatter Fels wie gefegt. Und jetzt schaut nach oben!“ Die anderen drei richteten den
Strahl ihrer Lampen nach oben. Zuerst konnten sie nichts ausmachen, aber dann
entfuhr ein erstaunter Aufschrei ihren Kehlen.
„Nicht zu glauben, was ist das?“, fragte sogar Heimdall entsetzt.
Schräg über ihnen sahen sie eine gewaltige, unförmige Masse aus Skeletten und
Gesteinstrümmern.
„Das ist aber nicht die Höhlendecke!“, keuchte Folkert und trat einen Schritt
zurück.
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„Nein, die Decke ist so hoch, dass ich sie überhaupt nicht sehe. Das da schwebt
einfach im Raum.“ Heimdall schüttelte sich. „Nicht zu glauben, wenn wir da durchgerannt
wären.“
„Wieso, was ist dann?“, fragte Folkert, immer noch nichts verstehend.
„Pass auf!“ Degenar sah sich suchend in ihrer kleinen Höhle um und kramte, als
er nichts fand, eine leere Trinkflasche aus seinem Rucksack hervor. „Sieh genau
hin!“, rief er und warf die Flasche durch den Durchgang in die riesige Halle. Zuerst
schien sie am Boden zu zerschellen, aber kurz bevor sie aufprallte, schnellte sie
hoch und sauste, wie an unsichtbaren Fäden gezogen, nach oben. Sie waren nicht
schnell genug, den Gegenstand nut ihren Lampen zu verfolgen.
„Was sagt ihr jetzt?“, triumphierte Degenar und blickte in drei schreckensbleiche
Gesichter
‚Jetzt begreife ich endlich, warum Arne so sehr auf deine Teilnahme an der Reise
bestanden hatte!“, sagte schließlich Heimdall tonlos.
„WAS IST DAS?“, fragte Folkert mit Nachdruck und wies mit dem Arm zur Höhle.
„Gravitationsanomalien“, erklärte Degenar. „Oder auch ‚Suspendet Animations‘
genannt. Einfach gesagt — die Alten habe an dieser Stelle ein gigantisches Kraftfeld
erzeugt, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Habt ihr die ganzen Knochenreste und
diesen Geruch bemerkt? Das waren solch unerwünschte Eindringlinge. Weiß der
Teufel, wer hier schon alles in den letzten 30 000 Jahren durchkommen wollte. Tiere,
Menschen oder Schlimmeres. Wer immer auch durch diese Tür tritt, wird von einem
künstlichen Kraftfeld nach oben gezogen und verhungert schwebend.“
5. Kapitel
Resigniert begab sich die Gruppe auf den Rückweg. Keiner wollte so nahe an der
unheimlichen Höhle übernachten und so liefen sie noch die halbe Nacht hindurch
bergauf zurück, bevor sie erschöpft auf halbem Wege ihre Nachtruhe einlegten.
Das Frühstück fiel mehr als karg aus, weil Heimdall darauf bestand, dass die
Vorräte eingeteilt wurden. Nach der Mahlzeit sprach Ragner dann endlich aus, was
alle bedrückte.
„Wir sollten unter keinen Umständen den Weg geradeaus nehmen! Arne hatte
uns den Weg nach unten verboten, aber den Weg geradeaus mussten wir schwören,
ihn nicht zu gehen! Und wenn ich sehe, wie gefährlich dieser Weg hier schon war...“
Er führte den Gedanken nicht zu Ende. Heimdall brauchte ein ganzes Weilchen für
die Antwort und sie schien ihm nicht leicht zu fallen.
„Nein“, sprach er letztendlich. „Wir werden den verbotenen Weg nicht gehen.
Wir werden keinen Schwur brechen! Wir gehen zurück!“
Er hob die Hand, um Degenars Einspruch abzuwehren. „Wir gehen zurück und
versuchen in die Kolonie zurückzukehren! Wenn wir genug Lärm machen, hören uns
die Posten sicher und öffnen uns die Tür.“
Sein zweifelnder Gesichtsausdruck sagte allen, dass er selbst nicht von seiner
Idee überzeugt war, aber keiner widersprach ihm, weil sich alle vor dem verbotenen
Weg scheuten.
Und so brachen sie schließlich auf und erreichten am Nachmittag wieder den
Scheideweg. Doch als sie die hohe, finstere Höhle betraten, geschah plötzlich etwas
Unerwartetes.
Heimdall wurde von einem heftigen Stoß umgeworfen und verlor seine Lampe.
Degenar und Folkert stürmten aus dem Gang und wurden sofort von einer ganzen
Horde dunkler Gestalten niedergerungen. Einzig Ragner, der hinter der Gruppe
etwas
15
zurück war, schaffte es, sein Waffe zu ziehen und zu feuern, aber er drückte nur
zweimal ab, bevor auch er überwältigt wurde. Die Kugeln verfehlten das Ziel und
schwirrten als Querschläger durch die undurchdringliche Finsternis.
In Bruchteilen von Sekunden waren ihnen die Taschenlampen entrissen worden
und die Hände gefesselt. Heimdall riss die Augen weit auf, konnte aber in der
Dunkelheit nicht das Geringste erkennen. Hilflos wie die anderen war auch er an den
Händen gefesselt und erhielt einen Stoß, der ihm die Richtung wies, in die er zu
gehen hatte. Es bedurfte keiner großen Fantasie, um zu erraten, dass die
Unbekannten sie in den verbotenen Tunnel schickten. Heimdall musste sich tief
bücken, um durch den niedrigen Eingang zu schlüpfen und strauchelte unentwegt.
Hinter sich hörte er, wie Degenar etwas flüstern wollte und wie dieser Versuch durch
einen dumpfen Schlag sofort unterbunden wurde.
Wer ist das und was wollen die?, überlegte Heimdall fieberhaft. Aber auch ihm fiel
keine andere Lösung ein, als stumm weiterzugehen. Er konnte nichts sehen, aber er
fühlte, dass Waffen auf sie gerichtet waren und dass niemand zögern würde, Ge
brauch davon zu machen. Unter diesen Voraussetzungen war an eine Flucht, noch
dazu in absoluter Finsternis, nicht zu denken und so ergab sich Heimdall vorerst
zähneknirschend seinem Schicksal.
Ähnlich dachte auch Folkert, der sich wunderte, wie sicher die Angreifer durch die
Dunkelheit liefen. Hatten sie Nachtsichtgeräte? Ihn wurmte ihre Leichtfertigkeit
mächtig, denn keiner von ihnen hatte damit gerechnet, hier unten angegriffen zu wer
den. Folkert musste an das einen Meter dicke Stahltor in der Kolonie denken und an
die schwebenden Knochen in der riesigen Halle der Alten. Ganz sicher hatten diese
Vorsichtsmaßnahmen etwas mit den Angreifern zu tun. Und wenn sich sogar die Al
ten vor ihnen schützten... Folkert dachte lieber nicht weiter.
Auch Degenar überlegte angestrengt und lauschte besorgt auf die wankenden
Schritte Ragners hinter ihm. Wie viele mögen das sein?, fragte er sich und horchte
konzentriert auf die Trittgeräusche um ihn herum. Der Gang war breiter geworden
und auf beiden Seiten hörte er die festen Schritte ihrer Bewacher. Aber auch vor und
hinter ihnen schien es vor Feinden nur so zu wimmeln.
Weit vor ihm lief Heimdall und dieser dachte an nichts anderes als an Flucht.
*
Spät kam Degenar auf die Idee, die Schritte zu zählen und als er immer häufiger
Windzug aus verschiedenen Richtungen verspürte, gab er es auf, auf diese Weise
die zurückgelegte Entfernung zu ermitteln. Der Lufthauch konnte nur aus seitwärts
ab zweigenden Gängen kommen und als die Gruppe mehrfach nach links und rechts
abbog, wusste er, dass es hier ein weit verzweigtes Tunnellabyrinth geben musste.
Der Marsch schien sich eine Ewigkeit hinzuziehen und er verlor völlig sein Zeitgefühl.
Von Folkert, der weit hinten gehen musste, bekam er überhaupt nichts mit, aber er
hörte sowohl Ragner als auch Heimdall in immer geringer werdenden Abständen
stolpern und mehr als einmal vernahm er sogar, wie ihr Anführer weit vorn hinstürzte.
Dass Ragner mit seiner Statur und in seiner Verfassung erschöpft war, glaubte er
gern, aber Heimdall? Der heckt doch sicher was auch, dachte sich Degenar
schmunzelnd, war aber gleichzeitig auch in Sorge vor einer unüberlegten Handlung.
Schließlich waren ihnen die Hände gebunden und die Finsternis erschien
undurchdringlich. Doch das änderte sich urplötzlich, denn weit voraus erblickte er
einen hellen Lichtschein.
Zuerst glaubte er an eine Sinnestäuschung, aber dann schien er schemenhafte
Gestalten um sich herum wahrzunehmen. Wenige Meter weiter waren sie nur noch
16
kurz von der eintretenden Lichtquelle entfernt und Degenar begann sich vorsichtig
umzusehen. Außer Heimdall liefen mindestens 30 dunkle Personen vor ihm. Er
wagte sich nicht ganz umzudrehen, aber den Geräuschen nach zu urteilen waren
hinter ihnen mindestens noch einmal so viele. Die wollten wohl auf Nummer Sicher
gehen, dachte er.
Wieder stürzte Heimdall hin und diesmal musste der ganze Trupp sogar anhalten
und warten, dass ihm wieder vorsichtig auf die Füße geholfen wurde. Folkert drehte
sich langsam zur Seite und blickte in ein verkniffenes Gesicht. Der Mann neben ihm
war mindestens einen Kopf kleiner als er selbst, dunkel uniformiert, schaute sehr
böse zurück und rief dann etwas in einer rauen Sprache. Folkert sah schnell wieder
nach vorn. Was sind das für Leute?, dachte er.
Sie passierten eine verbreiterte Stelle im Gang, an der sich zwei flache Gebäude
und eine größere Gruppe Bewaffneter befanden.
Jetzt kann es nicht mehr weit sein, dachte Folkert, was sollten sie hier schon
bewachen. Und wirklich waren sie bald am vorläufigen Ziel angekommen: Die
Tunnel- wände klafften jäh auseinander und mündeten in einen Raum. der ihnen den
Atem stocken ließ. Zuerst schlossen sie geblendet die Augen, aber dann bestaunten
sie fassungslos das unglaubliche Bild, das sich ihnen bot. Unmittelbar vor ihnen
machte sich eine Gruppe Arbeiter an einer seltsamen Konstruktion zu schaffen, aber
dahinter begann eine halbkreisförmige, graue Häuserreihe, die nichts von dem
ähnelte, was sie je gesehen oder gelesen hatten. Dahinter wiederum erhoben sich
weitere Halb kreise noch höherer Gebäude und ungefähr in der Mitte der Halle erhob
sich ein riesiger, leuchtender Turm, der bis an die Höhlendecke reichte, diese stützte
und gleich zeitig die gewaltige Steinhalle in ein unwirkliches Licht tauchte. Der Turm
war sicher 200 Meter hoch — die Ausmaße der Halle wagten sie nicht zu schätzen.
Doch ihre Bewacher ließen ihnen nicht viel Zeit zum Staunen, sie stießen ihnen in
den Rücken und fingen an, sie an den seltsamen Häusern entlang zutreiben.
Heimdall brach erneut zusammen und brauchte lange, bis er wieder auf den
wankenden Beinen stand. Degenar schaute verblüfft zu Heimdall und überlegte noch
immer, warum dieser so schwach war, als sein Blick auf die Konstruktion fiel, an der
sich die Kolonne zu schaffen machte. Es war ein halbkreisförmiger hoher Bogen, in
dem die Luft merk würdig zu flimmern schien, es sah fast aus wie ein metallenes Tor,
durch das sogar ein Panzer hindurchgepasst hätte. Sein Blick streifte über
Seitenflächen und ihm war, als ob er darauf so etwas wie Schriftzeichen erkannte. Er
kniff die Augen zusammen, weil sie ihm irgendwie bekannt vorkamen und plötzlich
lief es ihm heiß und kalt über den Rücken. DAS WAREN RUNEN!
Das ist ja das Tor, zu dem wir gehen sollten. Diese Soldaten haben es irgendwie
an seiner alten Stelle geborgen, hierher gebracht und den alten Tunnel gesprengt!
Degenar blickte rasch zu seinem Anführer, der auch das Tor anstarrte. Plötzlich
stolperte Heimdall wieder und sank auf die Knie, doch als sich seine Bewacher nach
ihm bückten, sprang er plötzlich auf die Füße und rannte wie ein gehetztes Tier in
Richtung des Tores los. Die Soldaten schrieen auf und zogen ihre Waffen, aber
Heimdall lief trotz seiner gefesselten Hände überraschend flink und sprang im
Zickzack hin und her, während der Boden hinter ihm von den Geschossen
aufspritzte. Verzweifelt versuchten die Unbewaffneten, die sich am Tor zu schaffen
gemacht hatte, sich ihm in den Weg zu stellen, doch der kräftige Heimdall rannte sie
einfach über den Haufen, sprang mit einem letzten, halsbrecherischen Satz mitten in
die flimmernde Öffnung des Tores und war urplötzlich verschwunden. Ein paar
Schüsse peitschten noch hinter ihm her und eine der Kugeln traf einen der Soldaten,
die Heimdall hinterher gerannt waren, in den Rücken. Er fiel wie ein Stein zu Boden.
Das alles geschah so schnell, dass die anderen drei Gefangenen nur noch
überrascht zusehen konnten. Bevor sie sich aber rührten, waren schon zig Gewehr17
mündungen auf sie gerichtet. Degenar grinste nur breit und sagte: „Es ist vollbracht!“,
wofür er einen weiteren Stoß mit dem Gewehrkolben in die Rippen erhielt.
Die Soldaten am Tor schrieen immer noch mit schrillen Stimmen in einer fremden
Sprache, als die Gefangenen weitergeführt wurden. Im Vorübergehen gelang es
Ragner, einen Blick durch die Reihen der Bewaffneten zu werfen, die ratlos um den
toten Soldaten herumstanden. Sie gingen nur wenige Meter daran vorbei und
plötzlich konnte Ragner für einen kurzen Moment das Gesicht des Toten und das
Wappen an seiner Uniform erkennen. Es war eine Weltkugel im Ährenkranz auf
blauem Grund.
6. Kapitel
Sie brachten sie in ein flaches, altersgraues Gebäude, das im äußeren Ring
gebaut war und sperrten sie alle drei in eine fensterlose Zelle. Die schmiedeeiserne
Gittertür wurde mit einem nicht erkennbaren Mechanismus geschlossen und die
Soldaten schau ten nicht einmal auf, als Ragner vorsichtig daran rüttelte. Zu großen
Erstaunen der Inhaftierten wurden ihnen die Rucksäcke samt Inhalt wieder in die
Zelle gereicht, nach dem lediglich Folkerts Magazin und alle Feuerzeuge einbehalten
wurden. Die Waffen waren ihnen schon bei der Festnahme abgenommen worden.
Nicht übel, dachte Ragner, sie lassen uns unser Wasser und die Lebensmittel und
sparen damit die Versorgung.
Damit verließen die Bewaffneten das Gebäude bis auf einen, der auf dem
Korridor zurückblieb, um sie zu bewachen. Anscheinend schien sich außer der Zelle
kein weiterer Raum in dem winzigen Gebäude zu befinden. Der Wärter starrte finster
in die Zelle, zeigte zwei Handgranaten und deutete mit einer Handbewegung an,
dass er keinerlei Skrupel hätte, sie durch das Gitter zu werfen. Schließlich entfernte
er sich und ließ sich am Ende des Ganges an der Ausgangstür nieder.
Endlich konnten sie reden.
„Folkert, hast du auch gesehen, wer das ist?“, flüsterte Ragner atemlos.
Der Angesprochene nickte stumm.
„Ich habe es ebenfalls gesehen“, warf Degenar ein. „Ich habe mir nichts
anmerken lassen, ich hatte es die ganze Zeit über geahnt.“
„Was geahnt?“, fragte Folkert.
„Dass es Alliierte sind. Das sind Soldaten der Vereinten Nationen.“
„Aber was machen die hier unten?“
„Das frage ich mich allerdings auch.“ Degenar machte eine wegwerfende
Handbewegung. „Ich bin sicher, die spionieren uns schon seit Jahrzehnten nach.
Nicht umsonst unterhalten die Soldaten aus der Neuen Welt gleich bei der
Polöffnung eine große Station.“
„Aber warum greifen sie uns denn an? Der Krieg ist doch seit über einem halben
Jahrhundert vorbei.“
„Nein, das ist er nicht. Es gibt bis heute keinen Friedensvertrag! Unser Reich und
auch unsere alte Heimat stehen seit dem Kriegsende ganz oben auf der Liste der
Schurkenstaaten. Es gab damals lediglich die Kapitulation unserer Streitkräfte. Der
Frieden ist nie Wirklichkeit geworden — bis heute herrscht zwischen den Alliierten
und uns offiziell Kriegszustand!“
Ragner horchte auf. „Sicher suchen sie unsere Basis seit Jahren. Aber wozu
haben sie diese gigantische Stadt gebaut? Das hat doch sicher eine Ewigkeit
gedauert?“
„Ragner, diese Stadt haben nicht die Alliierten gebaut. Sie haben sie sicher nur
leer vorgefunden und für sich genutzt!“
From: Stefan G. Weinmann
Sent: Tuesday, February 15, 2011 10:04 AM
To: "Tina Wendt""
Subject: kannste
Hallo Liebe, kannste das per mail zusenden http://tinawendt.blogspot.com/p/durchgaben-ischtar.html
Die erste Durchgabe bewahrheitet sich im MOMENT.....der 15 März ist Stichtag, dann will die dunkle Seite IHRE Flugscheiben ins Rennen schicken...... JEDER sollte sich nun vorbereiten auf das Kommende! Notfallversorgung für 2-4 Wochen, usw....... Auf höhere Gebiete zurück ziehen, die letzten Blockaden der Chakren lösen, damit die eigene Merkaba ausgerichtet werden kann, denn OHNE SIE wird kein Mensch die starke Strahlung des Kosmos überleben können. Dann bekommt der Mensch einen Herzinfakt oder einen Gehirnschlag und ist TOD! Das sind die Auswirkungen des Polsprungs und alleine deswegen werden Milliarden TOTE erwartet! Die eigene Merkaba als Schutzschild ist nun von NÖTEN und MUSS funktionieren. Bei unseren Tieren funktioniert sie automatisch, der Mensch hat diese natürliche Schutzfunktion verlernt, verlent sie anzuwenden!
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