Israelischer Journalist wegen Besitzes geheimer Militärdokumente angeklagt
Auszug:
Der israelischer Journalist Uri Blau von der als linksliberal geltenden Zeitung Haaretz deckte
im November 2008 auf, dass die Armee, entgegen einer Entscheidung des
höchsten Gerichts, gezielt militante Palästinenser im Westjordanland
tötete, statt sie festzunehmen. Sein Bericht trug den Titel „Lizenz zum
Töten“.
Nun soll Blau wegen des illegalen Besitzes geheimer
Militärdokumente vor Gericht gestellt werden. Der israelische Rundfunk
meldete am Mittwoch, der Journalist solle angeklagt werden, obwohl er
nicht die Absicht gehabt habe, die Staatssicherheit zu verletzen.
Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein sagte den Angaben zufolge, die
Pressefreiheit sei zwar unerlässlich. Blaus schwerwiegendes
Fehlverhalten mache eine Anklage jedoch notwendig.
Blaus
Informantin, die israelische Journalistin Anat Kam, war bereits im
vergangenen Jahr zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie
Blau die geheimen Militärdokumente weitergereicht hatte.
Kam hatte zugegeben, der Zeitung Haaretz während
ihrer Wehrdienstzeit (2005 bis 2007) geheime Unterlagen zugespielt zu
haben. Nach Angaben des Gerichts kopierte sie während ihrer Arbeit als
Sekretärin im Büro eines Generals heimlich mehr als 2.000 Dokumente,
etwa ein Drittel davon geheim oder streng geheim.
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